Projektübergabe in Tansania: Ein Weg aus der Armut

14. September 2016

Zwei Bauern in Tansania

Amina und Rabson sind dankbar für das Erreichte im Entwicklungsprojekt Ruvu Muungano in Tansania.

Wie so viele andere in Ruvu Muungano mühte sich der Kleinbauer Rabson lange Zeit ab, seine Familie mit dem Anbau von Mais und Bohnen zu ernähren. Neben seiner eigenen Feldarbeit verdingte Vater von fünf Kindern sich als Tagelöhner bei anderen Bauern. Doch das Geld reichte nicht. Immer wieder musste er seine Kinder aus der Schule nehmen, weil er nicht für die Kosten aufkommen konnte.

Neue landwirtschaftliche Methoden und eine Genossenschaft
Angeleitet durch World Vision schloss Rabson sich mit anderen Bauern zu einer Genossenschaft zusammen. In Kursen lernten sie, Tomaten und Zwiebeln anzubauen, ihre landwirtschaftlichen Methoden zu verbessern und Zugang zum Markt zu finden. Gemeinsam kauften sie eine Wasserpumpe und gruben Bewässerungskanäle, um weniger abhängig vom Regen zu sein. «Obwohl jeder von uns sein eigenes Land bewirtschaftet, helfen wir einander beim Pflanzen von Setzlingen und bei der Ernte. Wir finanzieren gemeinsam Unterhalt und Benzin für den Generator», erzählt Rabson. «Ich konnte mein eigenes Land verdreifachen und so verdienen, dass ich seit sechs Jahren nicht mehr als Tagelöhner arbeiten musste.» Mit dem Geld konnte er mit dem Bau eines neuen Hauses beginnen. Als Erinnerung an die Vergangenheit liess er die alte Hütte mit Strohdach stehen, die viele Jahre als Wohnung gedient hat.

Sekundarschule für die Töchter
Rabson und seine Frau Amina konnten eine Kuh vergünstigt erwerben. Vom Erlös der verkauften Milch und der landwirtschaftlichen Produkte planen sie, einen kleinen Laden an das Haus anzubauen. Ausserdem haben sie Geld zur Seite gelegt, damit ihre beiden jüngsten Töchter nächstes Jahr eine gute Sekundarschule besuchen können. Amina sagt: «Meine Töchter werden Chancen nutzen können, die wir selber nie hatten. Wir machen alles, damit sie ein besseres Leben haben und nicht so mit der Armut kämpfen müssen wie wir das mussten.»


World Vision Schweiz übergibt Ende September das Entwicklungsprojekt Ruvu Muungano der lokalen Bevölkerung zur Weiterführung in Eigenverantwortung. In 17 Jahren Projektarbeit hat sich das Umfeld von bedürftigen und notleidenden Kindern verändert, so dass die Bedürfnisse der Kinder effektiver erfüllt werden. Zum Beispiel stieg die Rate der Haushalte mit Zugang zu sauberem Wasser von 44,7 % (2001) auf 83 % (2016). Heute haben 35% der Kinder unter 5 Jahren eine Geburtsurkunde – eine markante Verbesserung verglichen mit 7% im Jahr 2012. World Vision baute 6 Gesundheitsposten und 3 Personalhäuser. Und 92% der Kinder im Schulalter gehen 2016 tatsächlich in die Schule. Auch wenn nun World Vision die Gegend verlässt, gehen viele Projektaktivitäten weiter, denn die Bevölkerung, lokale Leiter und Behörden haben sich die Projektziele zu eigen gemacht. Sie haben eine Veränderung ihres Denkens und Handelns vollzogen, weil sie die Erfolge der Projektarbeit gesehen haben, und sind bereit, Verantwortung für ihre weitere Entwicklung zu übernehmen. Im Abschlussbericht Ruvu Muungano erfahren Sie noch mehr über das Projekt.

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