Ostafrika: Jetzt kommen die Heuschrecken

26. Mai 2020

Kenia: Schwärme von Heuschrecken essen die Weiden und Felder der Bauern leer.

Die Wanderheuschrecken essen alles was sie kriegen können und vermehren sich in den feuchten Jahreszeiten besonders gut.

Text: World Vision

Starke Regenfälle der letzten Wochen haben in Ostafrika Häuser und Felder von zehntausenden Menschen zerstört. Allein in Kenia mussten über 150’000 Menschen ihre Dörfer nach den sintflutartigen Regenfällen verlassen. In Ruanda starben mindestens 65 Menschen nach Erdrutschen. Dabei wurden Strassen und Häuser zerstört. Der Victoriasee verzeichnet den höchsten Wasserstand seit über 60 Jahren und Dörfer in den Uferbereichen wurden bereits überflutet. 

Ideal Bedingungen für Heuschrecken
Die Überschwemmungen treffen die Bevölkerung umso stärker, da sie neben den Folgen von COVID-19 auch noch mit einer zweiten Welle von Heuschreckenschwärmen zu kämpfen hat. Die aussergewöhnlich starken und frühen Regenfälle beschleunigen die Entstehung neuer Heuschreckenschwärme. Schon die erste Welle der Schwärme im Februar hatte die Nahrungsversorgung von Hunderttausenden Menschen in der Region gefährdet. Die jetzt geschlüpften Heuschrecken sind wesentlich zahlreicher und die Feuchtigkeit fördert ihre Vermehrung zusätzlich.

«Wir befürchten riesige Schwärme, die ganze Landstriche leerfressen, wenn es jetzt keine umfassenden Massnahmen zur Bekämpfung gibt. Experten gehen davon aus, dass womöglich im Juni und Juli eine 400 Mal grössere Heuschrecken-Welle in Ostafrika erwartet werden muss», erklärt Kathryn Taetzsch, Katastrophenmanagerin von World Vision in der Region. «Schon jetzt sind 7 Millionen Menschen im Südsudan von Hunger bedroht. Diese Zahl wird steigen und der Mangel wird sich verschärfen. Die Vereinten Nationen rechnen mit bis zu 13 Millionen Menschen, die in Ostafrika in den nächsten Monaten von Hunger betroffen sein könnten.»

Kenia: Ein Mann hält tote, fingergrosse Heuschrecken in die Kamera.
An einem Tag fressen die Heuschrecken Pflanzen von der Masse ihres eigenen Körpergewichts.

Lockdowns verhindern effektive Bekämpfung
In Kenia, Somalia und Äthiopien wie auch im Rest der Region verhindert der Lockdown im Zuge der COVID-19-Pandemie eine effektive Bekämpfung der Schwärme. Viele Experten und Einsatzteams konnten wegen der Ausgangsbeschränkungen nicht zu den Hotspots der Schwarmentwicklungen reisen. So blieben selbst die spärlichen Kapazitäten an Insektiziden und Fluggeräten weitgehend ungenutzt. Wegen der Überflutungen in ländlichen Gegenden durch die überaus starken Regenfälle in letzten Tagen und Wochen sind zudem einige Strassen und Brücken zerstört. Dies kann sich auch auf die zeitnahe Versorgung mit Hilfsgütern auswirken. 

Kathryn Taetzsch: «Wir rechnen mit den schlimmsten Auswirkungen der Heuschreckenplage im Juni, wenn die Schwärme auf Wanderschaft gehen. Dann droht uns eine Katastrophe biblischen Ausmasses.»

In mehreren Ländern der Region unterstützt World Vision die Bekämpfung der Heuschreckenschwärme mit lokaler Logistik wie der Bereitstellung von LKWs und Material. Farmer werden mit Saatgut und Bargeld versorgt. World Vision unterstützt zudem über 10’000 von Überschwemmungen betroffene Familien mit Haushaltsgütern und digitalen Geldtransfers. Einige lokale Märkte funktionieren immer noch und die lokale Wirtschaft wird somit gestärkt. Zudem fördert World Vision von im Zuge des Lockdowns durch die Corona-Krise betroffenen Schüler und Schülerinnen mit digitalen Lernangeboten und Lebensmittelversorgung.

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