Nepal – ein neues Projekt beginnt

1. Oktober 2016

Einwohner begutachten ihr Vieh.

Die meisten Einwohner von Jumla leben als Selbstversorger von Ackerbau und Viehzucht.

Nepal, ein Land der Kontraste und der Widersprüche. Viele Fernreisende sehnen sich nach der Traumlandschaft, freuen sich über die Trekkingrouten, die liebenswürdigen Menschen, über Flora und Fauna. Die Nepali selbst bezeichnen ihr Land stolz als «die Schweiz von Asien». Tatsächlich fühlt man sich hier ungewohnt heimelig, die Berglandschaft erinnert an Zuhause, wenn auch die Alpen kaum mit dem Himalaya-Gebirge mithalten können. Die traditionellen Steinhäuschen, denen man immer wieder mal begegnet, sehen den Tessiner Rusticos zum Verwechseln ähnlich.

Doch abgesehen davon hat Nepal wohl nicht viel mit der Schweiz gemeinsam. Im Gegenteil, hinter der wundervoll imposanten Fassade der unberührten Natur erstreckt sich ein Armenhaus. Gerade die Menschen in den Gebirgsregionen leben in grosser Armut. So beispielsweise jene aus Jumla, einem von 75 Distrikten in Nepal, wo World Vision Schweiz im Oktober ein neues Projekt eröffnet. 

Viele Dörfer sind kaum erreichbar
Mit seinen rund 110 000 Einwohner ist Jumla eine der ärmsten Gegenden des Landes. Viele Dörfer erreicht man nur über steinige Feldwege und Pfade. Die Bewohner haben sich daran gewöhnt, wie junge Gämsen springen sie das Gelände hoch, das insgesamt bis zu 650 m Höhenunterschied aufweist. Aber kann man hier auch einen Güterkarren hochziehen? Kaum. Während des Winters und der Monsunzeit sind die Einwohner hier von ihrer Aussenwelt abgeschnitten.

Eine Mehrheit von ihnen lebt hier als Selbstversorger von Ackerbau und Viehzucht. Die Kleinbauern pflanzen hauptsächlich Bohnen, Äpfel, Kartoffeln, Mais, Hirse, Gerste, Reis und Baumnüsse an. Doch es fehlt an Verarbeitungs- und, aufgrund des schwierigen Terrains, vor allem an Vermarktungsmöglichkeiten. In 9 von 10 Haushalten reichen die Nahrungsmittel nicht bis zur nächsten Ernte. Viele Kinder sind daher unterernährt. Die Rate der Kleinkinder, die aufgrund von Mangelernährung in ihrer Entwicklung irreversibel zurückgeblieben sind, erreicht in manchen Dörfern 60 % und zählt damit zu den höchsten der Welt. Die Kindersterblichkeit ist 11-mal höher als in der Schweiz.

Neue Perspektive für 7 000 Menschen
Gemeinsam mit lokalen Organisationen und Behörden, aber auch mit Gesundheitspersonal und ausgewählten Bewohnern, hat World Vision Schweiz die grössten Probleme der Region identifiziert und eine Strategie für die Entwicklungszusammenarbeit entworfen. Für rund 7 000 Menschen im westlichen Teil des Distrikts startet in diesem Monat das neue, langfristige Entwicklungsprojekt Jumla-Sinja. Schwerpunkte sind dabei Verbesserungen im Bildungssystem, der Einkommensförderung und der allgemeinen Gesundheit. Damit die wundervolle Szenerie in Zukunft nicht mehr nur Fassade ist.

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