Nahomy: von der Farm zur Jugendbürgermeisterin

14. Dezember 2020

Honduras: Ein junges Mädchen mit Schärpe umarmt ihre Grosseltern.

Jugendbürgermeisterin Nahomy wuchs auf der Farm ihrer Grosseltern auf.

Jetzt Kinderpatenschaft übernehmen

Text: World Vision Schweiz

Der erste Schultag ist für jedes Kind ein besonderer Tag, denn er markiert den Schritt in eine neue Lebensphase. Für die 13-jährige Nahomy hatte dieser Tag noch eine viel grössere Bedeutung: Sie war damit auch ihren Träumen einen grossen Schritt näher gekommen. «Ich möchte Ärztin werden und die erste Klinik in meiner Gemeinde, La Puerta, eröffnen», erklärt sie. Was nach ganz normalen Berufswünschen klingt, bedeutet für ein junges Mädchen in einer abgelegenen, von Landwirtschaft geprägten Gemeinde in Honduras einen langen Weg voller Hindernisse.

Honduras: Eine Handvoll Erdbeeren in den Händen eines Kindes.Auf der Farm ihrer Eltern half Nahomy oft bei der Ernte. 

Nahomy lebte sechs Jahre lang mit ihren Grosseltern auf deren Farm in Yamaranguila, nachdem ihr Vater seine Heimat verlassen musste, um Arbeit zu finden. Während seiner Abwesenheit wuchs Nahomy bei ihren Grosseltern auf und lernte den Alltag auf der Farm kennen. Neben dem Anbau von Erdbeeren, Koriander und Kürbissen begleitete sie ihren Grossvater auch bei der Ernte reifer Zitronen und lernte von ihm, wie man Kaffee erntet.

Eine Kinderpatenschaft gab Nahomy neue Perspektiven. «Ich habe seit vier Jahren Paten. Es gibt mir ein gutes Gefühl, Briefe von ihnen bekommen. Sie fragen mich, was ich im Leben tun möchte und inspirieren mich dazu, Wünsche für die Zukunft zu äussern», erzählt sie.

Dank dem Patenschaftsprogramm von World Vision konnte Nahomy und andere Kinder in ihrer Gemeinde an mehreren Schulungen teilnehmen, unter anderem zum Thema Kinderschutz. Dort wurde ihr Interesse für Kinderrechte und Politik geweckt. Und als ihr Vater wieder heimkehrte, machte sie sich beflügelt von der Liebe und Unterstützung ihrer Familie auf ihren ganz eigenen Weg: «Ich wollte gern als Jugendbürgermeisterin kandidieren. Es gab drei Kandidatinnen für das Amt, alles Mädchen, und ich war die jüngste», berichtet sie stolz. «Mein Vater fuhr mich zu den verschiedenen Schulen in Yamaranguila, damit ich dort Wahlkampf machen konnte.»

onduras: Ein junges Mädchen sitzt an einem Tisch in der Schulbibliothek.Als Aktivistin für Kinderschutz betreibt Nahomy unter anderem Aufklärungsarbeit gegen Frühverheiratung.

Ihre harte Arbeit zahlte sich aus und sie konnte bei der Wahl doppelt so viele Stimmen wie die anderen Kandidatinnen auf sich vereinen. Nun trägt sie mit 13 Jahren eine auffällige Schärpe als Zeichen für das Amt, das sie als Jugendbürgermeisterin von Yamaranguila bekleidet. Schon jetzt ist sie eine mutige Verfechterin der Kinderrechte und Aktivistin für ihre Gemeinde. Ihr Ziel: Mit ihrem Einsatz Altersgenossen dazu bewegen, sich ebenfalls für bessere Bedingungen in ihrem Umfeld einzusetzen.

Die Themen, die Nahomy dabei begegnen, sind sehr ernst. In ihrer Aufklärungsarbeit gegen Frühverheiratung und frühe Schwangerschaften kümmert sie sich auch um Kinder, die die Schule abbrechen. Zusammen mit den städtischen Kinderschutzbeauftragten besucht sie die betroffenen Familien, um mit den Eltern zu sprechen und gemeinsam Lösungen für die Kinder zu finden. Ihre eigene Geschichte gibt Nahomy dabei ein einzigartiges Gespür für die sozialen Bedürfnisse der Kinder. Die Liebe ihrer Familie, die Unterstützung ihrer Paten, Lehrer und Mentoren gibt ihr die Kraft, sich weiterhin für ihre Gemeinde und ihre Altersgenossen stark zu machen.

Nahomys erster Tag in der Schule war ihr erster Schritt, um die Welt zu verändern. Werden Sie Patin oder Pate und unterstützen Sie Mädchen wie Nahomy, damit noch viele weitere Kinder in ihre Fussstapfen treten können.

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