«Molave hat alles mitgenommen, was wir besassen.»

15. Januar 2021

Vietnam: Sturm Molave zerstörte grosse Teile Zentralvietnams und verursachte schwere Erdrutsche.

Ende Oktober zerstörten mehrere Stürme grosse Teile Zentralvietnams und die Heimat bereits in Armut lebender Familien.

Text: World Vision

Die junge Mutter Ban rennt um ihr Leben. Es bleibt ihr gerade noch genug Zeit, ihre beiden Kinder zu holen. Ihre Besitztümer lässt sie alle zurück. Im bergigen Distrikt Nam Trà My in der Provinz Quảng Nam, wo Ban lebt, geraten ganze Hänge ins Rutschen.  Doch Ban hat Glück. Sie und ihre zwei Kinder überleben einen grossen Erdrutsch. Ihr Haus jedoch ist unter Schlamm begraben worden. Die junge Familie hat alles verloren, was sie besessen hat. «Unser Haus, unser Land und alles andere ist zerstört worden», erzählt Ban besorgt. «Wir haben nichts mehr und wir wissen nicht, was die Zukunft für uns bereithält.»

Notunterkünfte, die kaum den Stürmen standhalten
Die Rettungsteams des Distrikts Nam Trà My helfen den Vertriebenen, die den Sturm überlebt haben.  Schnell sind Notunterkünfte aus Metallblechen und gedämpften Holzbrettern gebaut. Familien, die wie Ban ihre Häuser verloren haben, ziehen ein. Die Unterkünfte bieten etwas Schutz und stehen auf sicherem Boden, sie sind aber nur als Übergangslösungen gedacht. In den regnerischen Nächten wird es sehr kalt.

Leider war Molave nur einer von mehreren weiteren Taifunen und tropischen Depressionen, die seit Ende Oktober Bans Heimatstadt heimsuchten. Die Unterstände, in die die Menschen notfallmässig gezogen waren, waren kaum stark genug, den Unwettern standzuhalten. Der durchnässte Boden konnte nie austrockenen und jedes Mal, wenn neuer Regen fiel, geriet die Erde im gesamten Nam Trà District wieder ins Rutschen. Viele der Gemeinden, die auf externe Unterstützung und Versorgung angewiesen waren, blieben unzugänglich. Die Not in den betroffenen Gemeinden verschärfte sich. 

Die Not ist überwältigend
«Wir haben es nicht gewagt, nachts die Augen zu schliessen, um einzuschlafen», erzählt Ban. «Es hat nicht aufgehört zu regnen. Wir mussten immer bereit sein zu rennen, wenn der Boden wieder 
abrutscht.» Die junge Mutter leidet noch immer unter der Angst, die sie seit dem Tag der Landung von Molave hat. 
 
Vietnam: Eine Mutter kümmert sich in einer Notunterkunft um ihre beiden Töchter.Ban und ihre beiden Töchter haben ein schmales provisorisches Haus erhalten. Toiletten und weitere sanitäre Einrichtungen gibt es in der nahen Umgebung. 

Die Lebensbedingungen in den Notunterkünften sind schwierig, es mangelt an Nahrung und sauberem Wasser. Viele der von der Naturkatastrophe betroffenen Familien warten darauf, umgesiedelt zu werden – an einen sicheren Ort auf festem Boden. Dort möchten sie ihr Leben neu aufbauen. Doch sie müssen noch weitere Monate im Provisorium bleiben. Die lokalen Behörden stellen ihnen Reis, Nudeln und Wasser zur Verfügung. Der World Vision-Programmleiter im Nam Trà My District erzählt: «Die Not ist überwältigend. Wir geben unser Bestes, um die Bemühungen der lokalen Regierung zu unterstützen und zu ergänzen. Wir helfen den Familien so gut es geht, ein menschenwürdiges Leben zu führen.» Vor kurzem sind Hilfsgüter von World Vision eingetroffen: Schweinefleisch, Speiseöl, Fischsauce, einfaches Koch- und Essgeschirr sowie warme Decken. Diese Waren erhalten die 15 Familien in Bans temporärem Siedlungsgebiet. Doch dies ist nur ein Tropfen auf einen heissen Stein: «Allein im Nam Trà My District sind 2167 Familien von den extremen Wetterereignissen der Vergangenheit schwer betroffen. Wir arbeiten rund um die Uhr, um alle so schnell wie möglich zu erreichen», erzählt der Programmleiter. 

Hilfe zur Selbsthilfe
World Vision braucht dringend weitere finanzielle Mittel. Damit sollen 18’764 Familien in zehn stark von den Unwettern betroffenen Distrikten Zentralvietnams unterstützt werden. Bis Mai 2021 sollen diese Familien Zugang zu Hilfsgütern wie beispielsweise Saatgut und Vieh erhalten. Dies wird es ihnen ermöglichen, ihr tägliches Leben wieder selbst zu bewältigen und ihren Lebensunterhalt auf dem Niveau von vor den Unwettern eigenständig zu erwirtschaften. 
 
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