12 neue Schulen in einem Projektgebiet – ein triftiger Grund für eine grosse Feier. So geschehen Ende Januar im Entwicklungsprojekt Muecate in Mosambik von World Vision Schweiz. Die Schulen wurden im letzten Jahr in Zusammenarbeit mit der Regierung und dem Landwirtschaftsministerium der Vereinigten Staaten gebaut. Kinder aus dem ganzen Projektgebiet profitieren nun von einer Schule in ihrer näheren Umgebung. Dadurch verringert sich die Anzahl Kinder pro Schule merklich.
Am Festakt selber nahm sogar der Bildungs-Minister des Landes, Jorge Ferrão, höchstpersönlich teil – eine grosse Ehre für das Projekt. Doch für einmal standen die Politiker nicht im Mittelpunkt der Feier. Stattdessen durften Kinder aus dem Medienklub des Projekts Fotos, die sie selber gemacht hatten, ausstellen und präsentieren.
Der Medienklub entstand im Kinderklub von World Vision. In diesen lernen Kinder ihre Rechte kennen und entwickeln allgemeine Kompetenzen. Oft starten die Kinder dann selber Initiativen – zum Beispiel, um auf ihre Rechte hinzuweisen. Im Medienklub in Muecate hatten die Kinder gelernt, zu fotografieren. Nun durften sie ihre besten Bilder ausstellen. Sie zeigen die Erfolge und die Herausforderungen im Bereich Bildung in der Region. Die Ausstellung trug den Namen «My School, my Rights» (meine Schule, meine Rechte).
Bildung für körperlich Behinderte
Eurico ist Mitglied des Kinderklubs und stellte die Bilder an der Eröffnung der Schulen vor. Er wies darauf hin, dass in den letzten Jahren viel Gutes in Bezug auf Bildung getan wurde. Jedoch sei es noch ein langer Weg, bis alle Kinder Zugang zu guter Bildung hätten. «Der Junge auf diesem Foto möchte einmal Lehrer werden», beschrieb Eurico. «Aber er wird diesen Traum nicht realisieren können. Der Junge ist behindert und kann darum nicht zur Schule gehen. Einige Menschen denken, dass körperlich Behinderte nicht zur Schule gehen dürfen. Aber das stimmt nicht. Alle Kinder haben dieselben Rechte!»
Die Kinder wiesen in den Fotos auch auf die prekäre Infrastruktur hin. Kein sauberes Trinkwasser oder das Thema Zwangsheirat sind weitere Themen, die Kinder von Bildung abhalten und die der Kinderclub anprangert.
«Wie will ein Kind eine schöne Handschrift entwickeln, wenn es nicht einmal einen Pult hat, um sein Übungsheft zu platzieren?», fragte Eurico. Und sein Freund Chicatla fügte an: «Einige Kinder müssen vor der Schule Wasser holen gehen. Dadurch kommen sie verspätet und müde in der Schule an und können sich gar nicht auf den Unterricht konzentrieren.»
Mit den neuen Schulen wird sich die Lage von vielen Kindern verbessern.