Marianny läuft für eine bessere Zukunft

10. August 2017

Leichtathletik-Training Dominikanische Republik

Zusammen mit ihrer Schwester trainierte Marianny für die U-18-Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Kenia.

In London finden zurzeit die Leichtathletik-Weltmeisterschaften der Erwachsenen statt. Bereits vorbei sind die Titelkämpfe bei den etwas Jüngeren: Im Juli fand in Nairobi, Kenia, die U18-Weltmeisterschaft statt. Eine der Teilnehmerinnen im 100 Meter-Hürdenlauf war Marianny Otaño aus der Dominikanischen Republik.

Die 17-jährige hält zurzeit in der Disziplin 100 Meter Hürden den Landesrekord bei den Juniorinnen. Der Sport ist für sie ungemein wichtig: «Der Sport hat mich Disziplin gelehrt. Er hat mir gezeigt, wie man gewinnt und verliert und jedes Mal wieder aufzustehen. Ich habe gelernt, auch in einer Niederlage glücklich zu sein. Das Leben eines Athleten ist nicht einfach. Wir müssen auf vieles verzichten, um zu trainieren.» Einen grossen Entwicklungssprung hat Marianny im letzten Mai gemacht, als sie sich an einem Wettkampf in Kuba für die U-18-Weltmeisterschaften in Kenia qualifizieren konnte. «Ich bin mental als Sportlerin nochmals gewachsen. Ich habe mich selbst gefunden und entdeckt, zu was ich fähig bin. Ich habe gelernt, meine Gedanken zu dominieren. Mir wurde bewusst, dass die 100 Meter Hürden nicht einfach ein Rennen sind. Es ist etwas, das ich in meinem Herzen haben muss. Es braucht Liebe und Demut», erklärt die 17-jährige Sprinterin.

Geschwister als wichtige Bezugspersonen

Marianny hatte keine einfache Kindheit. Als sie mit 12 Jahren mit der Leichtathletik anfing, hatte sie noch keine Laufschuhe. «Ich trainierte barfuss und in Jeans. Meine Füsse schmerzten von den Kieselsteinen auf dem Fussballfeld. Die einzigen Schuhe die ich damals hatte, brauchte ich für die Schule.» Bereits früh verliess Marianny ihr Zuhause und zog in die 260 Kilometer entfernt gelegene Hauptstadt Santo Domingo. Trotzdem konnte sie eine enge Verbindung mit ihrer Familie aufbauen und bis heute erhalten. Die wichtigsten Personen im Leben der jungen Läuferin sind ihre fünf Geschwister. «Mein Bruder Yasmani ist der beste Bruder der Welt. Durch ihn habe ich die Leichtathletik entdeckt», erzählt sie stolz. «Er ist meine Inspiration. Er war ein Athlet, den ich bewunderte, und brachte viele Medaillen nach Hause.» Die Schwester von Marianny, die 16-jährige Martha, ist ebenfalls Spitzen-Leichtathletin und nahm an der U-18-Weltmeisterschaft in Nairobi teil. Über 100 Meter schaffte sie es sogar bis in den Final der besten 8. Die beiden Schwestern leben zusammen. «Wir haben eine gute Beziehung», erzählt Marianny. «Ich habe Martha zwei Jahre nach meiner Ankunft hierhergebracht. Ich habe das Talent in ihr gesehen und mir gesagt: ‹Ich will erfolgreich sein, aber meine Schwester hat ebenfalls das Recht darauf, erfolgreich zu sein›».

Marianny und Martha waren beide Patenkinder von World Vision, bevor sie in die Hauptstadt gezogen sind. «Ich bin World Vision sehr dankbar. Sie waren für mich da, seit ich klein war. Ich erinnere mich, dass wir Weihnachtsgeschenke von World Vision erhalten haben und vor Schulbeginn mit neuen Uniformen und Schulmaterialen unterstützt wurden. Unsere Eltern hätten sich das nicht leisten können. World Vision hat uns immer ermutigt und an uns geglaubt – an uns und an viele andere Kinder in unserer Heimatstadt.»

Später möchte Marianny Psychologie studieren, damit sie anderen helfen kann. Sie meint: «Ich will den kleinen Läufern, die in Jimani aufwachsen, helfen. Es gibt Kinder, die wie ich damals, barfuss trainieren. Nicht mehr so viele wie früher, aber es gibt sie noch. Es ist sehr schwer, barfuss zu rennen. Liebend gern würde ich eine Rennbahn in Jimani sehen. Das wäre eine grosse Motivation für die Kinder.»
 

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