World Vision liefert 1000 Sauerstoffflaschen ins stark betroffene Amazonasgebiet
Text: World Vision
Das Gesundheitssystem Brasiliens befindet sich in einer schweren Krise, nachdem in den letzten Wochen so viele Kranke wie nie zuvor eingewiesen werden mussten. Aktuell sind fast neun Millionen Corona-Infizierte und mehr als 200'000 Verstorbene erfasst. Im Dezember vergangenen Jahres war in Brasilien eine neue Mutation des Virus entdeckt worden. Sie konnte inzwischen in 42% der Krankheitsfälle nachgewiesen werden. Am 14. Januar stieg die Zahl der Todesfälle auf 1’841 Menschen in 24 Stunden - ein trauriger Rekord. Zusätzlich hat das Land immer noch mit vielen Tuberkulose-Erkrankungen zu kämpfen, die das Gesundheitssystem zusätzlich belasten.
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Kollaps des Gesundheitssystems
Besonders schwer von COVID-19 betroffen ist das Amazonasgebiet. Die Gesundheitsbehörden verzeichnen einen steilen Anstieg der Erkrankungen und haben den Kollaps des Systems erklärt.
Nach der Ankunft in Manaus, der Hauptstadt von Amazonas, lieferte World Vision gemeinsam mit Partnern 1000 Sauerstoffflaschen zusammen mit Hygiene- und Reinigungsmaterialien an Krankenhäuser und Gesundheitsstationen in zehn Gemeinden, einschliesslich der Hauptstadt, aus.
Krankenhäuser im Amazonasgebiet sind stark überlastet und benötigen dringend Unterstützung
World Vision Brasilien leistet seit März 2020 Corona-Hilfen und arbeitet dazu mit lokalen Partnern zusammen, um insbesondere die Bedürftigsten und Kinder mit Aufklärungs-und Hilfsmassnahmen zu erreichen. World Vision setzt unter anderem ein Krankenhausschiff ein, mit dem verstreut lebende, besonders schutzbedürftige Menschen und Kinder entlang der Amazonas-Flüsse mit Informationen und medizinischen Notfallbehandlungen versorgt werden können.
«Seit 10 Monaten sehen wir, wie die Auswirkungen von COVID-19 immer mehr gefährdete Familien und Kinder treffen. Das Virus breitet sich trotz aller Anstrengungen immer weiter aus, aber das Mitleid schwindet. Kinder sind traumatisiert, weil sie isoliert sind und enge Bezugspersonen verloren haben», erklärt die Direktorin von World Vision Brasilien, Martha Yaneth Rodriguez. «Der Bundesstaat Amazonas befindet sich zum zweiten Mal in einer Extremsituation. Die Gesundheits- und Bestattungssysteme brechen erneut zusammen. Die Teams von World Vision arbeiten unermüdlich im gesamten Staatsgebiet und schenken dem Amazonas gerade jetzt besondere Aufmerksamkeit.»
Schnelle und effiziente Hilfe
World Vision wurde vor 70 Jahren gegründet, um auf humanitäre Notsituationen zu reagieren. Die Mitarbeitenden vor Ort sind hervorragend vernetzt, arbeiten mit Gesundheitshelfern und Glaubensvertretern aller Religionen zusammen und sind Experten darin, in Zeiten grosser Krisen schnell und effizient zu reagieren. «Unsere Teams im Amazonasgebiet sind entschlossen, ihre Arbeit fortzusetzen, und wir müssen Mittel garantieren, damit diese Arbeit nicht unterbrochen wird», ergänzt Rodriguez.
Mit der bisher grössten, weltweiten Hilfsaktion im Kampf gegen das Virus und zur Bewältigung der existenzbedrohenden Folgen der Schutzmassnahmen, konnte World Vision bereits über 58 Millionen Menschen in 70 Ländern helfen.