In der mexikanischen Stadt Tijuana, direkt an der Grenze zu den USA, wächst die Spannung. Dort kampieren derzeit Tausende Migranten, die aus ihren Heimatländern Honduras, El Salvador und Guatemala geflohen sind. Bald werden noch mehr kommen. Allen Drohungen und Gefahren zum Trotz.
Durch ihren gemeinsamen Aufbruch ist die «Karawane» medial in unser Bewusstsein gerückt. Was ist zu tun, um Flucht vor Armut und Gewalt unnötig zu machen?
Gewalt und Chancenlosigkeit als Fluchtgrund
In Bezug auf häusliche Gewalt und Morde an Kindern verzeichnet Mittelamerika leider Spitzenwerte. Junge Unternehmer klagen zudem darüber, ihre Geschäftsideen aufgrund von Erpressungen häufig aufgeben zu müssen. In diesem Klima der Unsicherheit erscheint die Migration vielen als letzter Ausweg, denn staatlichen Strukturen vertrauen viele Menschen wegen der fehlenden Strafverfolgung nicht mehr.
Laut einer 2017 von World Vision angestossenen Studie glauben mehr als 80 Prozent der Bevölkerung in El Salvador, dass die Gewalt gegen Kinder in den letzten 5 Jahren zugenommen habe, und mehr als 60 Prozent halten die Regierung für unfähig oder unwillig, dagegen etwas zu unternehmen.
Schon seit Jahren setzt sich World Vision nicht nur für eine faire Behandlung der Migranten und den Schutz der Kinder auf der gefährlichen Reise ein, sondern vor allem für bessere Lebensbedingungen in den Herkunftsländern.
Ursachen am Ursprungsort bekämpfen
World Vision hat daher die Initiative «Hope at Home» für Mittelamerika ins Leben gerufen. Ihr Ziel ist, gemeinsam mit Partnerorganisationen direkt auf Ursachen und Einflussfaktoren von Migration - beispielsweise Jugendarbeitslosigkeit, Gewalt zuhause und soziale Ausgrenzung - einzuwirken. Im Fokus stehen die Länder des sogenannten nördlichen Dreiecks: Guatemala, Honduras und El Salvador.
Von dort wandern besonders viele Menschen auf der Suche nach Arbeit in Nachbarländer, in die USA oder auch nach Europa aus. Nirgendwo anders werden auch so viele junge Menschen ermordet wie in dieser Region - meist durch Jugendbanden.
Netzwerke für Gewalt-Prävention wachsen
Zu den Partnern der Initiative gehören Kinder und Jugendliche mit ihren eigenen Netzwerken, Kirchen, verschiedenste nichtstaatliche Organisationen, lokale und nationale Regierungsorgane, Unternehmen und Führungskräfte aus der Wirtschaft, nationale und internationale Entwicklungsagenturen, Hochschulen und Think-Tanks sowie Medien und Künstler.
World Vision trifft zudem Absprachen mit den Bildungsministerien, um die Rahmenbedingungen für den Grundschulunterricht zu verbessern und Übergänge zu weiterführenden Schulen oder Ausbildungsangeboten zu erleichtern. Gute Bildung umfasst natürlich auch Angebote ausserhalb der Schulen, z.B. durch Sport, Musik oder Kinderclubs.
Zehntausende Eltern, Pädagogen und auch kirchliche Partner hat World Vision in seinen Projektregionen bereits für die Rechte der Kinder und eine Erziehung ohne Gewalt sensibilisiert.
Mit einer Kinder- oder Dorfpatenschaft unterstützen Sie uns dabei, den Kindern und Familien in den ärmsten Regionen der Welt ein selbstständiges Leben zu ermöglichen.