#EndChildMarriage: Jugendliche in unserem Entwicklungsprojekt Lamjung in Nepal setzen sich dafür ein, dass es in ihrem Distrikt keine Kinderheirat mehr gibt.
Auf dem Papier gibt es die Kinderrechte in Nepal schon länger. Doch weil es mit der Umsetzung an vielen Orten noch hapert, setzen sich die Kinder selbst dafür ein.
Text: Sunil Hakaju Shrestha, World Vision Nepal, Monika Hartmann, World Vision Schweiz
Wenn in Lamjung Schulferien sind, geht’s für die Kinder in unserem langjährigen Entwicklungsprojekt nicht in den Urlaub, sondern auf die Strasse. Denn dann treffen sich die Vertreter der Kinderclubs, um bei den lokalen Behörden ihre Rechte einzufordern und sich für den Kinderschutz stark zu machen. Gemeinsam erarbeiten sie Vorschläge, wie sie die unbefriedigende Situation in ihren Dörfern verbessern und sich Gehör verschaffen können.
DIE KINDER DEMONSTRIEREN GEGEN KINDERHEIRAT. AUF IHREN PLAKATEN ZEIGEN SIE DIE NEGATIVEN FOLGEN AUF.
Eine Möglichkeit sind Demonstrationen, um zum Beispiel die Öffentlichkeit für die Abschaffung der Kinderheirat zu sensibilisieren. Das grosse Ziel der Kinder von Lamjung: Im ganzen Distrikt soll es keine Kinderheiraten mehr geben. Am Schluss der Demonstration überreichen die Kinder den lokalen Verantwortungsträgern eine selbst verfasste Erklärung, in der sie diese auffordern, sich in ihrem Einflussbereich für die Einhaltung der Kinderrechte einzusetzen und den Distrikt kinderfreundlich zu gestalten.
Mit ihren regelmässigen Beiträgen helfen die Schweizer Patinnen und Paten den Kindern dabei, ihre Recht durchzusetzen. Denn neben anderen wichtigen Massnahmen setzt sich World Vision vor allem auch für Kinderrechte und Kinderschutz ein und unterstützt die Kinder- und Jugendclubs durch Schulungen und Coaching bei ihrer Arbeit.
EINE KAMPAGNEN-TEILNEHMERIN ÜBERREICHT DER STELLVERTRETENDEN BÜRGERMEISTERIN DIE VON DEN KINDERN ERARBEITETE ERKLÄRUNG MIT DER FORDERUNG FÜR BESSEREN KINDERSCHUTZ.
«Es beeindruckt mich sehr, wie die Kinder für ihre Rechte eintreten und uns dazu drängen, unsere Politik kinderfreundlich zu gestalten», sagt Laxmi Adhikari, die stellvertretende Bürgermeisterin einer der involvierten Gemeinden, als sie das Erklärungsschreiben entgegennimmt.
Obwohl die gesetzlichen Grundlagen schon 2011 geschaffen wurden, haben bis 2017 nur wenige politische Gemeinden eine kinderfreundliche Politik umgesetzt. Vielen Verantwortungsträgern ist noch zu wenig bewusst, wie wichtig es ist, in Kinder und ihre Zukunft zu investieren. Hier hilft, wenn die Jugendlichen selbst immer wieder daran erinnern.
DIE KINDER UND JUGENDLICHEN ERARBEITEN VORSCHLÄGE, DIE SIE IN DIE KINDERRECHTS-KOMITEES IHRER DÖRFER EINBRINGEN WOLLEN.
Die Kinder und Jugendlichen demonstrieren nicht nur, sondern sie setzen sich aktiv und gemeinsam mit den Erwachsenen in Kinderrechts-Komitees dafür ein, die Situation zu verbessern. World Vision unterstützt die lokalen Gemeinden und deren Kinderrechts-Komitees beim Planen und Umsetzen von Massnahmen, um den Kindern ein angemessenes Umfeld für ihre Entwicklung zu ermöglichen.