INDIEN: MODESCHMUCK WIRD LEBENSRETTER

12. Juli 2019

MADHURI MIT IHREN BEIDEN TÖCHTERN HEMANGINI UND KAMALINI (V.L.N.R.) MIT IHREM KLEINEN LADEN VOR DEM HAUS

Text: Monika Hartmann, World Vision Schweiz

«Ich hatte fast keine Hoffnung, dass meine beiden Kinder und ich überleben. Aber jetzt kann ich uns drei gut versorgen.» Madhuri (43) ist eine Witwe mit zwei Töchtern. Hemangini, die jüngere der beiden, geht in die sechste Klasse und ist Patenkind im Entwicklungsprojekt Khariar in Indien. Die ältere Tochter, Kamalini, besucht schon die neunte Klasse. 

Madhuri erzählt: «Mein Mann war Tagelöhner. Doch er starb, als Hemangini erst drei Jahre alt war. Nach dem Tod meines Mannes konnte ich meine Kinder noch einen Monat lang mit dem Reis und dem Geld, das ich von meinen Verwandten als Kondolenzhilfe erhalten hatte, durchbringen. Doch als diese Lebensmittel langsam ausgingen, machte ich mir grosse Sorgen. Wie bloss sollte ich meine Kinder in Zukunft versorgen? Mein Mann hatte uns weder Ersparnisse noch ein Stück Land hinterlassen, auf dem ich selbst Nahrungsmittel hätte anbauen können. Eine Zeit lang nahm ich jede schwere körperliche Arbeit an, bis das aus gesundheitlichen Gründen nicht mehr möglich war. In meiner Not bat ich sogar meine armen Eltern um Unterstützung, doch das wenige, das sie mir geben konnten, reichte gerade zwei Wochen. Unsere Situation verschlechterte sich zusehends. Ich musste etwas unternehmen und suchte in der ganzen Region nach Arbeit, obwohl ich wusste, wie unmenschlich Wanderarbeiter behandelt werden. Aber ich erhielt nur ein einziges Angebot: in einer Ziegelei weit weg in einem anderen Bundesstaat und zu einem deutlich niedrigeren Lohn als die Männer. Doch mit zwei kleinen Kindern blieb mir nichts anderes übrig als zuzusagen. 

Ein Besuch bringt die Wende
In dieser Zeit begann World Vision mit der Projektarbeit in unserem Dorf und gründete ein Dorf-Entwicklungskomitee, das meine jüngere Tochter Hemangini für das Patenschaftsprogramm vorschlug. Kurz vor dem geplanten Umzug besuchten mich zwei Komitee-Mitglieder und ein World Vision-Mitarbeiter. Ich erzählte ihnen von meiner ausweglosen Lage. Der World Vision-Mitarbeiter fragte mich, was ich gerne machen würde, um Geld zu verdienen, und wie sie mich dabei unterstützen könnten. Ich erzählte ihnen von meiner Idee, Modeschmuck und Make-Up für Frauen zu verkaufen, da diese Dinge bei den Frauen auf dem Land sehr beliebt sind, gerade vor Festen und Hochzeiten. Das Komitee kam überein, mich mit 150 Dollar Starthilfe zu unterstützen. Ich sagte bei der Ziegelei ab, und schon bald konnte ich die schmucken Sachen auswählen, mit denen ich mein kleines Geschäft beginnen wollte. 

Indien: Eine Strassenverkäuferin bietet Schmucksachen zum Verkauf an
Madhuri bedient ihre Kundinnen auf dem Markt in anderen Dörfern. 

Der Schmuckladen
Zuerst habe ich meine Sachen von zuhause aus verkauft. Um mehr Kundinnen zu gewinnen, begann ich, von Haus zu Haus zu gehen. Heute reise ich auch in andere Dörfer, um dort auf dem Markt meine Waren zu verkaufen. Gerade vor Dorffesten, Hochzeiten und Geburtstagen läuft mein Geschäft sehr gut. Jetzt kann ich Lebensmittel für unsere kleine Familie kaufen, und ich habe genügend Geld für Schulkosten, Gesundheit und andere Bedürfnisse. Das Komitee half mir auch, von der Regierung eine Witwenrente zu bekommen und Geld für ein neues Strohdach. Das gab mir im Dorf wieder etwas Ansehen und Würde. Ja, ich kann jetzt sogar etwas Geld für Notfälle auf die Seite legen. 


 Madhuri ist so froh, dass sie ihren beiden Töchtern Kamalini (links) und Hemangini jetzt ein Leben in Sicherheit und Würde ermöglichen kann.

Ich bin dem Komitee und World Vision so dankbar, dass sie meine Not gesehen und an mich geglaubt haben. Das hat mein Leben grundlegend verändert. Ich bin jetzt eine selbstbewusste Mutter. Durch die Elternkurse von World Vision habe ich so viel Gutes über Kindererziehung und über die Kinderrechte gelernt. Meine beiden Töchter können jetzt geschützt und gesund heranwachsen und ein Leben in Würde führen.»

Helfen Sie den ärmsten Familien in Khariar, Indien, mit einer Kinderpatenschaft, damit sie aus der grössten Armut herauskommen können. 
 

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