Hurrikan Matthew traf am frühen Dienstagmorgen Lokalzeit auf Haiti. «Teile der Hauptstadt Port-au-Prince sind überflutet», berichtet der Landesdirektor von World Vision in Haiti, John Hasse. «Im Süden der Insel wurden wichtige Gebäude wie Kirchen, Kliniken und Gesundheitsstationen beschädigt. Millionen Menschen in Haiti sind von diesem gewaltigen Sturm betroffen.»
Der Tropensturm der Kategorie 4 brachte Windgeschwindigkeiten von bis zu 230 Kilometern pro Stunde und starken Regen mit sich.
Da World Vision seit Jahren präsent ist in Haiti war das Kinderhilfswerk gut vorbereitet und hat gleich nach dem Sturm begonnen, Hilfsgüter wie Decken und Hygienesets an Betroffene zu verteilen. Wichtig ist vor allem die Versorgung mit Trinkwasser, um den Ausbruch von Krankheiten wie der Cholera zu vermeiden. Deshalb verteilt das Kinderhilfswerk Wasserkanister und Tabletten zur Aufbereitung von trinkbarem Wasser.
Am Mittwoch reisten Helfer auf die Insel La Gonâve, um dort die Schäden abzuschätzen und Hilfsgüter zu verteilen. World Vision hatte schon bevor der Sturm Haiti erreichte, dezentrale Lager mit Hilfsgütern eingerichtet. Mit diesen Mitteln können 10 000 – 15 000 Familien unterstützt werden.
«Wir machen uns grosse Sorgen um die Ernte», sagte John Hasse. «Selbst in weniger betroffenen Gebieten im Norden von Port-au-Prince ist die komplette Bananenernte zerstört. Im Süden ist es noch schlimmer. Das gefährdet die enormen Fortschritte, die wir in der Verbesserung der Ernährung von Kindern gemacht haben.» World Vision arbeitet bereits seit 38 Jahren in Haiti. Zusammen mit der Regierung wurden unter anderem Massnahmen zur Katastrophenvorsorge getroffen.
Hurrikan Matthew hat auch in der Dominikanischen Republik gewütet. Mindestens vier Menschen, darunter 3 Kinder, sollen ums Leben gekommen sein. Im Video unten berichtet Emile Stricker von World Vision Schweiz aus dem Entwicklungsprojekt Canaan.