HALLO, ICH BIN THOMAS!

24. April 2019

THOMAS KALYTTA BESUCHT EIN DORF IN KHARIAR (INDIEN), WO WORLD VISION GEHOLFEN HAT, ZWEI BRÜDER AUS DER SCHULDKNECHTSCHAFT ZU BEFREIEN.

IM ERDBEBENGEBIET VON NEPAL TRIFFT THOMAS ZWEI FRAUEN. WORLD VISION HALF DEN BEIDEN BEI DER GRÜNDUNG EINES START-UP FÜR KOSTBAR VERZIERTE KLEIDER.

Name: Thomas Kalytta
Seit wann bei World Vision Schweiz: 2016
Patenkind? Ja, Rayman (5) in Nepal 
Länderzuständigkeit: Bangladesch, Indien und Nepal

Warum brauchen diese Länder Unterstützung? 
Südasien verzeichnet in vielen Metropolen ein starkes Wirtschaftswachstum, doch die Bevölkerung auf dem Land profitiert davon wenig. Deshalb wandern viele ab, um in den Ballungsräumen oder im Ausland – vorzugsweise in den Golfstaaten – ihr Glück zu suchen. Dort müssen sie schuften und sehen ihre Familien erst nach Jahren wieder. Die zurückgebliebenen Frauen sichern dann das tägliche Überleben und nehmen mit ihren Kindern viele Entbehrungen in Kauf. World Vision versucht die Entwicklung auf dem Lande zu fördern und die Kleinbauern mit den lokalen Märkten zu verlinken. Ferner stehen Verbesserungen in den Sektoren Wasser, Gesundheit, Bildung und Katastrophenschutz auf der Agenda. Ein wichtiges Thema in Südasien ist auch der Kinderschutz.

Woher kommst du?
Eigentlich wollte ich Medizin studieren und so den Menschen dienen. Doch dann entschied ich mich für die Biologie mit den Schwerpunkten Süsswasserökologie und Hydrologie. Nebenbei besuchte ich Vorlesungen im Ökolandbau und jobbte im Spital in der Pflege auf ganz unterschiedlichen Stationen. Dadurch erhielt ich Einblicke in die medizinische Versorgung von Patienten. Von Hause aus war ich schon mit dem Garten- und Landschaftsbau verbunden. Diese Vielseitigkeit kommt mir heute zugute, da World Vision auch in den Sektoren Wasser, Gesundheit und Landwirtschaft tätig ist.

Warum hast du ausgerechnet diesen Beruf gewählt?
Ich war schon immer fasziniert von Menschen anderer Kulturen, ihrer Lebensweise und ihren Überlebensstrategien. Als ich Christ wurde und mehr über Armut und Unterdrückung lernte, kam die Frage nach Gerechtigkeit hinzu. Nach meinem Studium wurde ich von der Organisation «Christliche Fachkräfte International» akzeptiert. Als ganze Familie erlebten wir einen spannenden Einsatz im Kongo, ehemals Zaïre. Wir halfen den Kleinbauern bei Fischzucht und Ökolandbau. Nebenbei managten wir ein Kinderdorf mit angeschlossenen Werkstätten. Das war vielseitig aber auch sehr herausfordernd. Später lernte ich World Vision kennen. Ich fühle mich privilegiert, Menschen in dieser Form zu dienen und bin begeistert, unsere Erfolge auch vor Ort miterleben zu dürfen.

Was war dein schönstes Projekterlebnis?
Eines meiner schönsten Erlebnisse war der Start meines ersten Umwelt- und Klimaschutzprojekts. Bis dahin hatte man in erster Linie auf die Produktionssteigerung in der Landwirtschaft wert gelegt, um die Nahrungsmittelengpässe zu überwinden, und geglaubt, Bäume auf den Feldern seien unnütz und böten nur schädlichen, körnerfressenden Vögeln Unterschlupf. Unter dem Druck, mehr produzieren und verkaufen zu müssen, wurde auch sehr auf die Agrochemie gesetzt. Nun hörten die Kleinbauern zum ersten Mal vom Wert der Bäume und ihrer Bedeutung für einen gesunden Boden und positiven Wasserhaushalt. Seit Jahren kämpfte man schon mit zunehmender Trockenheit und Plagen durch Schadinsekten. Manche Bauern liessen sich schnell von einer nachhaltigeren Bewirtschaftung überzeugen. Sie wenden jetzt u.a. die kostengünstige Methode der natürlichen Regeneration von Gehölzen an, oft mit FMNR (Farmer Managed Natural Regeneration). Nun dürfen die Bäume also wieder wachsen, zusammen mit angepflanzten Fruchtbäumen. Ein Bauer fing seine eigene Baumschule an und lies einen ganzen Hain aufwachsen, den er «Kalytta – Forest» nannte. Die Schulklassen unternehmen Exkursionen ins Projekt und erfahren von den Vorzügen von Hochbeeten und wie wichtig die «Biodiversität» für ein Ökosystem ist. Ziel des Projekts ist letztlich auch mehr zu produzieren, aber eben nicht nur Mais, sondern ganz unterschiedliche Produkte wie Gemüse und Honig, die auf dem Markt bessere Preise erzielen.

Wer von den Menschen, die du während deiner Tätigkeit für World Vision kennengelernt hast, hat dich am meisten beeindruckt?
Eine beeindruckende Person, der ich mehrfach begegnet bin, ist Tony Rinaudo (Träger des alternativen Nobelpreises 2018). Schon bevor ich ihn persönlich kennenlernen durfte, faszinierten mich seine Artikel – z.B. «A bird, a tree and an ADP». Dort beschreibt er den Zusammenhang zwischen Ökologie und Ökonomie. Ein Reiher frisst bis zu 50 Heuschrecken am Tag. Jede Heuschrecke kann 150 Eier am Tag legen. Ihre Nachkommen können schnell auf 12 Millionen Heuschrecken anwachsen, wenn sie von keinem Reiher mehr dezimiert werden. 12 Millionen Heuschrecken vertilgen täglich die Nahrung von 58’000 Menschen. So kann eine Hungersnot entstehen, wenn der Lebensraum der Fressfeinde vernichtet wird und die Ökologie durcheinander gerät. In seiner brillanten und doch so angenehm demütigen Art, gewinnt Tony schnell die Herzen seiner Zuhörer. Verblüffend ist seine vom Geist inspirierte, simple Lösung, die etwa so lautet: Denkt nicht nur an den Profit, reserviert der Natur ein wenig Raum, sodass die Bäume wieder wachsen und euer Wohlstand wird zurückkehren. 

MITARBEITER VON WV SCHWEIZ (THOMAS 2.V.R) EMPFANGEN TONI RINAUDO (MITTE) IN DER AULA DER ETH ZÜRICH NACH DER FESTVERANSTALTUNG ZU EHREN DES TRÄGERS DES ALTERNATIVEN NOBELPREISES.

Was fasziniert dich besonders an der Arbeit für World Vision?
Ich finde den Ansatz von World Vision faszinierend. Im Vordergrund ein ganzheitliches Ziel: Das Kindeswohl. Essen, Trinken, Spielen sind aber nicht alles. Ein Kind sollte in versöhnten Beziehungen aufwachsen, um sein Gott gegebenes Potenzial und damit «ein Leben in Fülle» zu erreichen. Da ist die Beziehung zu sich selbst – wer bin ich, was kann ich, wohin will ich? Die Beziehung zu seinen Mitmenschen – welche Rolle habe ich, wem kann ich vertrauen, wer liebt mich? Die Beziehung zur Umwelt – was gibt es, wie funktioniert es, wie kann ich es erhalten und schliesslich die spirituelle Beziehung zu Gott – warum bin ich? Wie verstehe ich die Welt? Eine neue, befreite Weltsicht («Empowered World View» als Ansatz von World Vision) kann mir helfen, meine eigentliche Identität zu erkennen und meine Potentiale und Ressourcen auch zum Wohle anderer einzusetzen. Sie befreit mich vom fatalistischen Denken, dass ich für die Armut bestimmt bin. Im Gegenteil: Ich begreife, dass wir zusammen unser Schicksal in die Hand nehmen und die Lebensumstände in unserem Dorf verändern können. 

THOMAS SETZT SICH LEIDENSCHAFTLICH FÜR DAS MODELL DER KINDERPATENSCHAFT EIN: SCHON ETWAS AUFMERKSAMKEIT HILFT, LEBENSTRÄUME WAHR ZU MACHEN. DER KLEINE KHEM MÖCHTE EINMAL ARZT WERDEN.

VINITA HATS GESCHAFFT: FRÜHER LEBTE SIE IN ARMUT, HEUTE IST SIE KRANKENSCHWESTER UND UNTERSTÜTZT IHRE BRÜDER. IHRE AUSBILDUNG HAT WORLD VISION FINANZIERT.

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