«Fast jeden Tag kommen hunderte Flüchtlinge an»

7. Mai 2018

Flüchtlinge aus dem Südsudan, eine Mutter mit ihren drei kleinen Kindern im Zeltlager in Uganda.

Endlich in Sicherheit: Nach sieben Tagen Flucht aus Südsudan haben es Jonas (10), Joel (9), Rose (27) und Baby Betty (v. l.) ins Auffanglager in Uganda geschafft.

Ausgemergelt, schwach und hungrig kommen sie an: Seit sieben Tagen ist Rose Maneno (27) mit ihrer Familie schon unterwegs – ohne Proviant, ohne Wasservorrat, nur von dem lebend, was sie am Wegesrand finden. Auf der Flucht vor den Unruhen im Südsudan ist die Mutter mit ihren drei Kindern nach Uganda geflohen. Vom Vater fehlt jede Spur.

Jonas (10), Joel (9) und die kleine Betty (3) sind kaum noch ansprechbar, als sie mit ihrer Mutter in Goboro ankommen. Die Energie-Biskuits, die sie als Soforthilfe bekommen, sind die erste Nahrung seit langem. Erst nach dem vierten Biskuit hat sich Rose soweit erholt, dass sie wieder sprechen kann: « Ich weiss nicht, wo mein Mann ist», sagt sie mit leiser Stimme. «Er war nicht zuhause als wir angegriffen wurden. Ich habe meine Kinder gepackt und wir sind weggerannt.» Während sie ihre dreijährige Tochter füttert, erzählt sie wie sie überlebt haben: «Wir haben rohe Maniok-Wurzeln gegessen. Das war alles, was wir finden konnten.»

Manchmal hätten sie einen ganzen Tag lang nichts gefunden, erzählt Rose. Dann wollten die Kinder nicht mehr weiter. «Die Leute vor uns hatten die meisten Gärten schon leer gegessen.» Bald konnten die Kinder vor Müdigkeit und Hunger nicht mehr. «Betty wollte von mir getragen werden, aber ich war zu schwach.» 

Das erste Lächeln nach dem vierten Biskuit
Nachdem die Kinder jeweils ein halbes Päckchen Biskuits vertilgt haben, kommt wieder Leben in die kleinen Gesichter. Die dreijährige Betty stopft ihrem Bruder einen Keks in den Mund. Für die Mutter ein kleines Wunder: Die Kinder spielen wieder miteinander. «Sie haben überhaupt nicht mehr geredet, weil sie so hungrig und müde waren», sagt sie. Jonas kann sogar schon wieder lächeln. Wie der Keks schmeckt? «Süss», sagt er. Jonas, redet nicht viel. Er vermisst sein Zuhause. Auf einem Blatt Papier malt er eine Hütte. «Das war unser Haus», erklärt er, «da sind meine Kleider drin.»

Für World Vision-Mitarbeiterin Rahima ist es keine Überraschung, dass sich die Kinder so schnell erholt haben: «Ich sehe das fast jeden Tag: Hunderte vor Hunger kranke und schwache Flüchtlinge kommen hier an. Aber sobald wir ihnen Wasser und Biskuits geben, geht es ihnen besser.» Die Hilfsorganisation World Vision arbeitet in Uganda eng mit dem World Food Programme (WPF) der UN zusammen. An vier Grenzposten werden die glukosehaltigen Energiekekse ausgegeben, ausserdem Bohnen und Maisbrei. 

Für den Augenblick ist die kleine Familie in Sicherheit. Doch ihre Flucht ins Ungewisse hat gerade erst begonnen. Jetzt geht es darum, sich wieder irgendwo eine Existenzmöglichkeit aufzubauen. 

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