Emma Schweiger in Nicaragua

18. Februar 2016

Emma Schweiger mit Schülern in Nicaragua

Erinnerungsfoto für Emma und ihre neuen Gspändli in der Schule in Limay: «Viele Kinder scheinen in Nicaragua lieber zur Schule zu gehen als bei uns, vielleicht weil sie sie mehr zu schätzen wissen.»

Als Jugendbotschafterin für Kinderrechte bei World Vision Deutschland ist die 13-jährige Nachwuchsschauspielerin Emma Schweiger nach Zentralamerika gereist. Sie will sich dafür einsetzen, dass Kinder ernst genommen und vor Gewalt oder anderen Formen der Misshandlung geschützt werden. Nun konnte sie in Nicaragua, dem zweitärmsten Land der Region Lateinamerika und der Karibik, bei sehr aufgeschlossenen Kindern und Jugendlichen einen guten Einblick in deren Leben und in Aktivitäten zu Kinderrechten bekommen. Begleitet wurde Emma von ihrer ebenfalls stark sozial engagierten Mutter, der Unternehmerin Dana Schweiger.

Kinder sollen lernen, kritisch zu denken
Die Reise führte sie von Managua aus nach Norden entlang der sogenannten «Kaffeeroute» in die Region Limay, wo World Vision seit 2007 daran arbeitet, die Lebensumstände in entlegenen Bergdörfern zu verbessern. Ein Schwerpunkt dieser Arbeit liegt darin, den Kindern gute Bildungsangebote und Beteiligungsmöglichkeiten zu verschaffen. Dazu zählt auch, den Eltern und Lehrern Alternativen zu traditionellen Erziehungsmethoden nahezubringen, die das kritische Denken und Mitentscheiden der Kinder fördern, statt sie zu fügsamem Benehmen zu bringen.

«Unsere Aufklärungsarbeit in den Familien und unsere fortlaufende Zusammenarbeit mit Schulen haben hier schon viel bewirkt», erklärt Yexhenia Pichardo, Verantwortliche für Kinderrechte bei World Vision Nicaragua. Dies bestätigt auch die Leiterin der Schule Francisco Calderon Bucardo, in der eine der vom Projekt betreuten Jugendgruppen mit Emma und Dana Schweiger verabredet ist. Sie sagt: «Ich habe jetzt selbstbewusstere und motiviertere Schüler und Schülerinnen, weil wir mit kreativeren Lehrmethoden arbeiten, es mehr Gruppenaktivitäten bei der Jugend gibt, und weil sich auch die Eltern mehr Gedanken machen.»

Grosse Hoffnungen setzt die Lehrerin sicherlich auf Christel Francela, die genauso jung wie Emma ist und im Kinderrechte-Netzwerk schon eine leitende Rolle übernommen hat. Francela (übrigens auch ein World Vision-Patenkind) präsentiert wie eine geübte Rednerin, für welche Veränderungen sich die Jugend in Limay einsetzt.

Gewalt und Misshandlungen in Familien haben abgenommen
Kurz nur darf Emma diesem Vortrag passiv zuhören, denn die Jugendgruppe will ein selbst geschriebenes Theaterstück zu dem Thema vorführen und die Deutsche Kinderdarstellerin Emma (u. a. «Kokowääh») soll darin auch eine Rolle spielen: Sie soll ein Kind verkörpern, das zusammen mit seinen Geschwistern von der Mutter herumkommandiert und mit Arbeitsaufträgen ausgebeutet wird.  «Das ist doch eine Rolle, die du gut kennst», scherzt ihre Mutter Dana, um Emma diese Mutprobe zu erleichtern. Denn natürlich sprechen die Jugendlichen in dem Theaterstück nur Spanisch, so dass Emma sehr gut aufpassen muss, bei der Handlung mitzukommen. Das Stück hat zum Glück ein Happy End, weil sich die Kinder erfolgreich mit Hilfe einer Lehrerin und der Polizei gegen die Misshandlung wehren. Emma freut sich auch, von den Jugendlichen zu erfahren, dass Gewalt und Misshandlungen in den Familien abgenommen haben, seit die von World Vision unterstützte Kampagne läuft.

Bei Francela und anderen Kindern zuhause sieht Emma sofort einige Unterschiede zu ihrem eigenen Leben. «Sie stehen jeden Morgen schon um 4:30 Uhr auf und versorgen erstmal Hühner, Schweine und Kühe oder mahlen Getreide, bevor sie frühstücken können», erzählt Emma später. «Die ganze Familie schläft auch in einem Raum, unter einem Blechdach. Das kann bestimmt ganz schön nervig sein», meint sie. Doch trotz der gegensätzlichen Lebensumstände macht Francela auf Emma einen genauso glücklichen Eindruck und bestätigt, dass es ihr sehr gut gehe in ihrer Familie. Der Vater ist Bauer, die Mutter Hausfrau, aber die Eltern wünschen sich, dass es ihre Tochter mit ihrer rhetorischen Fähigkeit einmal weit bringt.

«Werte sind in Deutschland selten ein Thema»
Sehr gut gefällt Emma Schweiger, der jüngsten Tochter von Dana und Til Schweiger, dass die Teenager in Limay in ihren Pausen viel draussen spielen, auch mit jüngeren Kindern. «Bei uns in Deutschland hockt man in meinem Alter ja eher mit den Handys zusammen.» Als eine Schülergruppe ihr ein Mannschaftsspiel zeigt, bei dem das bekannte «Schere – Stein – Papier» mit einem Wissenswettbewerb über soziale Werte kombiniert wird, ist Emma schnell mittendrin. «An unseren Schulen kommen Werte als Thema zu selten vor», ist Emma überzeugt.

Die junge World Vision-Botschafterin hat also viel mitgenommen von ihrer Reise, aber den Kindern  und Jugendlichen in Limay auch etwas hinterlassen: einen kleinen Baum, der im Garten der Schule hoffentlich genauso gut gedeiht wie die dort schon angewachsenen Obstbäumchen, für die jeweils ein Kind eine Patenschaft übernommen hat.

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