Die 2. Welle abseits des Scheinwerferlichts

27. Oktober 2020

Mädchen mit Maske zum Schutz vor Covid-19 in Bolivien.

Gesundheit und Sicherheit: World Vision schützt Kinder weltweit, unter anderem mit Masken während der Corona-Pandemie.

Jetzt Kindern in Not helfen​​​​​​​

Text: World Vision Schweiz

Gesundheit: Schulungen und Material

Für Länder, die bereits unter Infektionskrankheiten wie Malaria oder Aids leiden, ist die Corona-Pandemie besonders riskant: Zum einen können Vorerkrankungen das Immunsystem schwächen, zum anderen sind Gesundheitssysteme oft ausgelastet. Sie brauchen zusätzliche Unterstützung. Auch ein Lockdown und Ausgangssperren können für Kinder fatal sein: Werden sie nicht geimpft, steigt ihr Risiko für Infektionen. 30 Millionen Kinder weltweit sind so durch sekundäre Gesundheitsfolgen von COVID-19 gefährdet. Auch Wasser, sanitäre Einrichtungen und Hygiene (WASH) sind lebensnotwendig. Darum unterstützt World Vision mit spezieller WASH-Ausstattung und schult verstärkt die Menschen vor Ort, um selber auf Hygiene- und Abstandsregeln zu achten. 

Nahrung: mit Lebensmittelpaketen gegen den Hunger

Die Erreichung des Ziels der vereinten Nationen, bis 2030 den Hunger zu stoppen, wird durch COVID-19 stark erschwert: Die Zahl der Menschen, die von akutem Hunger betroffen sind, kann sich durch die Pandemie sogar verdoppeln, sagt das UN-Welternährungsprogramm. World Vision warnt: 19 Millionen Menschen, darunter 10 Millionen Kinder, sind in den zwölf fragilsten Staaten der Welt durch die wirtschaftlichen Folgen der Pandemie, Konflikte und klimabedingte Naturkatastrophen von einer Hungersnot bedroht - eine tödliche Mischung. Umso wichtiger ist es, die Hilfsmassnahmen auszubauen und mit Lebensmitteln das Überleben der ärmsten Familien sicherzustellen. Daran arbeiten wir und verteilen zum Beispiel in Kolumbien zusätzliche Nahrungspakete, da Lateinamerika besonders hart von COVID-19 betroffen ist.

Arbeit: Hilfe zur Selbsthilfe

Die Corona-Pandemie verändert die Weltwirtschaft. Viele Unternehmen müssen schliessen, Millionen Menschen verlieren ihren Job. Auch die, die ohnehin schon nahe an oder unter der Armutsgrenze leben. World Vision hilft Menschen in extremer Armut, dauerhaft ihre Existenz zu sichern, indem sie sich selber versorgen. Wer einen Gemüsegarten oder Land hat sowie das Wissen und Saatgut, um es zu bewirtschaften, vielleicht sogar etwas Vieh, steht in der Pandemie deutlich besser da. COVID-19 forciert die Relevanz dieser Massnahmen, um dem ersten der 17 Nachhaltigkeitsziele der UN gerecht zu werden: die Armut weltweit zu bekämpfen. Eine solche Erfolgsgeschichte ist Minh, der es geschafft hat, in Vietnam mit der Unterstützung von World Vision erst eine eigene Viehzucht und dann eine Tofuproduktion aufzubauen, mit der er heute seine Familie ernähren kann.

Sicherheit: Kinderschutz verstärkt

Die Unsicherheit der Eltern wirkt sich auf die ganze Familie aus: Mitarbeitende von World Vision berichten vermehrt von psychischen Folgen für Kinder. Wenn die Schule schliesst, verlieren die Kinder einen wichtigen Raum, der ihnen Schutz und Sicherheit gibt, sowie eine Zukunft verspricht. Die Zahl der Kinderehen steigt. Und bis zu 85 Millionen Mädchen und Jungen könnten infolge der COVID-19-Quarantänen weltweit physischer, sexueller und emotionaler Gewalt ausgesetzt sein. Die Pandemie verstärkt den Bedarf für das, was World Vision macht und jetzt mit Partnern und Ehrenamtlichen ausbaut: sich für Kinderrechte einzusetzen, Familien zu sensibilisieren und darauf hinzuweisen, an wen sie sich wenden können, wenn sie Missbrauch sehen oder wenn jemand selber Hilfe sucht. Dazu gehören zum Beispiel Männer- sowie Mädchengruppen in Indien, die World Vision schult und leitet, um Zwangsehen zu vermeiden. 
Familie in Brasilien mit einem COVID-19-Hilfspaket.
Hygiene, Bildung, Nahrung: Gerade in Zeiten einer Pandemie sind viele Menschen auf Unterstützung angewiesen, wie diese Familie an der Grenze von Brasilien und Kolumbien. 

Bildung: Unterricht übers Internet

Wenn Schulen schliessen, ist der einzige Weg zur Bildung oft das Internet. Hausaufgaben über Smartphone, Unterricht via Messenger: Das gilt auch für Kinder in den Ländern, in denen World Vision hilft. Auch in armen Regionen haben zwar viele Menschen Zugang zum Internet, aber nur über ein Mobiltelefon. Bei grösseren Datenmengen wird es schnell schwierig und teuer. Das stellt den Online-Unterricht in diesen Regionen vor ganz neue Herausforderungen, auch für die Lehrerinnen und Lehrer. In Nepal zum Beispiel besitzen nur etwa 1000 der 29’000 öffentlichen Schulen Computer mit Breitbandanschluss. Um die Zukunft der Kinder jetzt nicht zu gefährden, unterstützt World Vision Schulen beim mobilen Unterrichtsersatz. In Simbabwe zum Beispiel hat World Vision mit dem Konsortium «Bildung in Notfällen» eine mobile Plattform erstellt, die Unterricht über Handy zugänglich macht. Die Stunden werden in alle 16 offiziellen Sprachen des Landes übersetzt und zusätzlich via Radio ausgesendet, um möglichst viele Kinder erreichen zu können. 

Kommunikation: stabile Netzwerke

Videokonferenzen statt Meetings, Home Office statt Büro: Auch die Arbeit von World Vision selbst verändert sich durch die Corona-Pandemie. Mitarbeitende können wegen der Restriktionen nicht mehr in die Gebiete fahren, in denen die Projekte angesiedelt sind. Um so wichtiger ist es, ein Netzwerk mit Partnern und Freiwilligen vor Ort aufzubauen, das dauerhaft hilft, hinschaut und ansprechbar ist. Genau das macht World Vision weltweit. Auch Online-Tools helfen, die Informationen dorthin zu bringen, wo sie benötigt werden: zum Beispiel mit E-Farming in Ruanda, bei dem Kleinbauern und -bäuerinnen Unterstützung via Handy bekommen, darunter Marguerite, die nach dem Tod ihres Mannes damit erfolgreich sich und ihre vier Kinder ernährt.

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