Christine ist 32 Jahre alt und Mutter von 5 Kindern. Lange Zeit musste die Familie ein miserables Leben führen. Obwohl Christine schon länger mit ihrem eigenen kleinen Brautkleid- und Deko-Verleih selbstständig war, konnte sie ihre Kinder teilweise kaum mit dem Nötigsten versorgen. Das wenige Geld, das ihr dafür monatlich zur Verfügung stand, reichte hinten und vorne nicht aus.
Eines Tages erhielt Christine einen Anruf von einer Frauen-Kooperation. Diese lud Christine im Rahmen des Unternehmerförderungs-Projektes von World Vision zu einem Kurs in Informations- und Kommunikations-Technologie (ICT) ein. Dort lernte sie, wie sie durch Online-Plattformen wie Social Media ihr Geschäft gewinnbringend vermarkten kann.
Von der Theorie in die Praxis
Christine machte sich sofort daran, das Gelernte in die Praxis umzusetzen. Bereits wenige Tage nachdem Christine mit dem Marketing gestartet und eine Facebook-Seite für ihren Laden eröffnet hatte, stieg die Nachfrage nach ihren Dienstleistungen markant. Ein Auftrag nach dem anderen flatterte rein – ihr monatliches Einkommen hat sich seither um das 7-fache gesteigert! Mit dem erwirtschafteten Geld konnte sich Christine Möbel und ein kleines Waldstück kaufen. Sie ist stolz und überglücklich, dass sie heute keinen Kredit mehr braucht, um die Schul- und Krankenkassengebühren ihrer Kinder zu bezahlen.
Christine ruht sich auf ihrem Erfolg aber keineswegs aus. Noch während des Kurses hatte sie an einem Business-Wettbewerb teilgenommen und einen Laptop gewonnen. Dank diesem ist sie heute fähig, anderen Geschäftsfrauen ihr Wissen weiterzugeben und ihnen zu zeigen, wie sie dank ICT ihr Kleinunternehmen weiter aufbauen und vermarkten können.
Erfolgsgeschichten nach einem Jahr
Das Projekt der Förderung lokaler Start-ups setzt World Vision gemeinsam mit der Schwedischen Agentur für Entwicklungszusammenarbeit (SIDA) um. Hauptziel ist es, bis 2018 das Haushaltseinkommen von Frauen und Jugendlichen in Ruanda durch unternehmerische Aktivitäten wesentlich zu erhöhen. Ausserdem soll die Zusammenarbeit zwischen Privatsektor, Regierung und lokalen Akteuren gestärkt werden, damit auch nach Projektende die Weiterentwicklung des Privatsektors gefördert wird. Von dem Projekt profitieren über 63‘800 Frauen und Jugendliche im Alter von 16 bis 30 Jahren ohne Schulabschluss in den Distrikten Nyamasheke und Rusizi im Südwesten Ruandas. Neben Christine gibt es nach dem ersten Jahr des Projekts weitere Erfolgsgeschichten. Bereits haben zum Beispiel 362 Frauen und Jugendliche ihre Kurzausbildung abgeschlossen und arbeiten heute als Schreinerinnen, Maurer, Coiffeur, Bäcker, Schneiderinnen oder Schuster.