«Da gibt es so ein Virus, das tötet»

21. August 2020

Tansania: Ein Gesundheitsbeauftragter erklärt den Menschen in einem Dorf was es mit Corona auf sich hat und wie sie sich schützen können.

Ein Gesundheitsbeauftragter erklärt den Leuten in Mundemu, wie sie sich vor dem Virus schützen können und wirkt so Gerüchten und Falschmeldungen entgegen.

Text: Agness John, Senior Communications Officer bei World Vision International

Veronica (29) und ihr Mann Iddi Hamisi habe drei Kinder: Rashi, Abdul und Husna. Das Paar erwartet im Laufe dieses Jahres ihr viertes Kind. Sie leben im Mundemu, einem Dorf in der Region von Dodoma, der Hauptstadt Tansanias. Als schwangere Frau gehört Veronica zu der am stärksten gefährdeten Gruppe während der Corona-Pandemie, ebenso wie ihre beiden unter 2-jährigen Kinder. Einer der Gründe ist, dass Schwangere und Mütter mit Kleinkindern regelmässig für Kontrolluntersuchungen die Klinik besuchen – so wie viele andere Frauen, weshalb man sich allzu schnell anstecken kann.

Viel heisse Luft, wenig Klarheit

«Als ich das erste Mal vom Coronavirus hörte, bekamen ich und meine Familie wahnsinnige Angst. Aus Angst daran sterben zu können, habe ich nichts mehr gegessen, erledigte meine täglichen Arbeiten nicht und ging auch nicht mehr in die Klinik. Ich bereute auch, in dieser Zeit schwanger geworden zu sein», erzählt Veronica.

Tansania: Eine schwangere Frau hält eine Schale mit Nüssen in den Händen.

Veronica ging nicht mehr zu den Voruntersuchungen für werdende Mütter – aus Angst sich in der Klink mit dem Virus anzustecken.

Am 16. März hatte Tansania seinen ersten Corona-Fall. Die Nachricht verbreitete sich wie ein Lauffeuer im ganzen Land. Alles was man in den abgelegenen Gemeinden hörte, war wie schnell sich das Virus ausbreiten und töten würde. In den Sozialen Medien wurde darüber diskutiert und spekuliert, wie schlimm das Virus sei und wie man sich schützen könne. Von offizieller Seite gab es nur wenige Informationen. Nur drei Personen war es erlaubt, öffentlich über die Pandemie zu sprechen: dem Präsidenten, dem Premierminister und dem Gesundheitsminister.

«Anders als bei meinen früheren Schwangerschaften war es mir diesmal nicht möglich, in die Klinik zu gehen, um mich untersuchen zu lassen. Ich hatte Angst davor. Ich bin darum den Gesundheitshelfern in unserem Dorf sehr dankbar, die mich besucht und mich in verschiedenen Fragen zur Schwangerschaft beraten haben. Sie untersuchten mich und konnten so feststellen, ob es mir und meinem Baby gut geht», so Veronica.

Wichtige Aufklärungsarbeit Zuhause

Um wirklich helfen zu können, wurde das Gesundheitspersonal von World Vision entsprechend geschult und unterstützt: «World Vision Tansania hat uns erklärt, wie wir uns um Schwangere, stillende Mütter und ihre Kinder kümmern und sie beraten können. Sie haben uns Material zur Verfügung gestellt, damit wir uns auch vor Ort um sie kümmern können», erklärt Monica Medaa, Gesundheitsbeauftragte in Mundemu.

Fast niemand aus Veronicas Dorf besuchte zu dieser Zeit öffentliche Gesundheitseinrichtungen. Ihre Gemeinde vertraute voll und ganz auf die ausgebildeten Gesundheitshelferinnen und -helfer, die sie auch Zuhause besuchten. Sie waren es auch, die ihr und ihren Freunden erklärten, wie sie sich vor dem Virus tatsächlich schützen können.

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