Text: Amie Heath, World Vision Schweiz
Angefangen hat die wohl grösste Gesundheitskrise unserer Zeit im Dezember 2019 in China. In der 11-Millionenstadt Wuhan, der Hauptstadt der Provinz Hubei, wurde das neuartige Coronavirus zum ersten Mal dokumentiert. World Vision arbeitet schon sehr lange in China und unterhält dort auch ein eigenes Büro. Wir konnten daher umgehend mit ersten Vorbereitungen und Massnahmen vor Ort starten.
Ende Januar erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) das neuartige Coronavirus zur gesundheitlichen Notlage mit internationaler Tragweite und leitete die dafür vorgesehenen Massnahmen ein. Zu diesem Zeitpunkt waren in China bereits mehr als 300’000 Menschen betroffen, die Infektionsrate stieg rasant und das Virus verbreitete sich über die Grenzen hinweg bis nach Europa. Am 11. März erklärte die Weltgesundheitsorganisation (WHO) die Corona-Krise offiziell zu einer Pandemie und bis Ende März war das Virus und die davon ausgelöste schwere Krankheit COVID-19 auf sechs Kontinenten und in mehr als 199 Ländern bestätigt worden.
Mit einem globalen Netzwerk gegen eine globale Krise
Die globale World Vision-Partnerschaft hat zur Bekämpfung der Pandemie und ihrer verheerenden Folgen für die Schwächsten und Ärmsten die grösste humanitäre Hilfsaktion ihrer 70-jährigen Geschichte gestartet. Über alle operativen Bereiche, Programme und Bereiche hinweg arbeiten die World Vision-Länderbüros zusammen – auch World Vision Schweiz unterstützt das Nothilfeprogramm. Die Erfahrungen aus vorhergehenden Epidemien, z.B. beim Ebola-Ausbruch, unser langjähriges Engagement in der Entwicklungszusammenarbeit in vielen besonders armen und gefährdeten Ländern und der langjährige Aufbau von Vertrauen in unseren Projektregionen bilden auch in dieser aussergewöhnlichen Krise eine belastbare Basis, um die globale Herausforderung zu bewältigen.
Das World Vision-Netzwerk wird im Rahmen der COVID-19 Nothilfe in über 70 Ländern humanitäre Hilfe leisten und koordinieren. Ziel ist, 72 Millionen Menschen zu erreichen und besonders denen zu helfen, die am stärksten unter den Folgen leiden – den Kindern und Familien in den ärmsten Regionen der Welt. Der Schwerpunkt unserer Nothilfe liegt dabei auf folgenden Bereichen:
Den aktuellen World Vision Response-Plan (englisches Original) mit detailliertem Massnahmenplan und Statusbericht finden Sie hier zum Download:
Unser Ansatz: Vertrauensbasis und lokales Netzwerk
Aus früheren Epidemien haben wir gelernt, dass die Einbeziehung lokaler Glaubensvertreter, Respektspersonen und der vielen freiwilligen Gesundheitshelfer vor Ort für den Erfolg der Gesundheits- und Kinderschutzmassnahmen eine zentrale Rolle spielen. Im Rahmen des «Channels of Hope»-Programms haben uns mehr als 400’000 Führungspersönlichkeiten aller Glaubensrichtungen in mehr als 50 Ländern dabei unterstützt, erfolgreich auf Krankheitsausbrüche wie Zika und Ebola zu reagieren. Wir sind bereits dabei, diesen Ansatz für COVID-19 anzupassen. World Vision unterstützt z.B. mehr als 220’000 lokale Gesundheitshelfer auf der ganzen Welt, die sich in ihrer Region engagieren. Sie sind für grundlegende Gesundheitsdienste ausgebildet und stehen an vorderster Front, um in ihren Gemeinden auf COVID-19 zu reagieren.
Ein Beispiel dafür, wie wichtig die Zusammenarbeit mit einflussreichen lokalen Persönlichkeiten für den Erfolg der Massnahmen ist, lesen Sie in folgendem Beitrag:
«COVID-19: GEGEN DAS VIRUS SPANNEN PASTOREN UND IMAME ZUSAMMEN»
Unser Fokus: Eine Stimme für gefährdete Kinder
Diese globale Herausforderung kann nur gemeinsam und in partnerschaftlicher Zusammenarbeit mit nationalen Regierungen, Gebern, UN-Organisationen und dem Privatsektor gemeistert werden. Auf nationaler und internationaler Ebene mobilisiert World Vision Regierungen und die Öffentlichkeit für den Schutz der Kinder und bildet starke Partnerschaften, um positive Veränderungen zu erreichen.
Wie es den Kindern in dieser aussergewöhnlichen Krise geht, was sie fürchten und was sie sich wünschen, erfahren Sie in dieser aktuellen Studie:
«COVID-19: WAS SAGEN EIGENTLICH DIE KINDER?»
Im Mittelpunkt des Nothilfeplans steht der Schutz der betroffenen Familien und Kinder. Dabei werden insbesondere auch spezifische Bedürfnisse und Verwundbarkeiten, z.B. von Mädchen oder Frauen, berücksichtigt.
Um den von Hunger und Armut betroffenen Familien und Kindern helfen zu können, brauchen wir Ihre Hilfe. Spenden Sie jetzt, um die verheerenden Auswirkungen von COVID-19 auf die ärmsten Regionen der Welt abzumildern: JETZT HELFEN!
COVID-19-Chronik: Die Abfolge der Ereignisse
Dezember 2019: Das Virus (SARS-CoV-2) und die davon verursachte schwere Atemwegserkrankung COVID-19 wird erstmals in Wuhan, Provinz Hubei, China, dokumentiert. Das Virus verbreitet sich rasend schnell.
Januar 2020: World Vision beginnt in China mit ersten Massnahmen, um von COVID-19 betroffene Regionen zu unterstützten. In Europa und Amerika werden erste Fälle registriert. Die WHO erklärt am 30. Januar den Ausbruch des Coronavirus zu einem gesundheitspolitischen Notfall von internationaler Bedeutung (Public Health Emergency of International Concern, PHEIC).
Februar 2020: Am 5. Februar startet World Vision China offiziell mit einem nationalen Nothilfeprogramm. In Afrika werden erste COVID-19-Fälle bekannt. World Vision weitet die Nothilfe auf andere betroffene Regionen in Asien und Lateinamerika aus.
März 2020: Am 11. März eskaliert die WHO die Corona-Krise und deklariert diese offiziell als Pandemie. Am 15. März startet World Vision ein weltweites Hilfsprogramm und schnürt ein Nothilfepaket (Global Health Response) für zunächst 22,5 Mio. Menschen in besonders fragilen und bedrohten Ländern. Die World Vision Partnerschaft will dafür 80 Millionen US-Dollar aufbringen. Am 25. März startet die UNO einen globalen humanitären Hilfsplan in Höhe von 2 Mrd. US-Dollar.