«Getraut euch, einen grossen Traum zu haben, und haltet an diesem Traum fest, so wie ich es gemacht habe», ermutigt die junge Rechtsanwältin und World Vision-Mitarbeiterin Felisa (28) die Kinder in einem World Vision-Workshop.
«Schon als Kind wusste ich, dass ich an die Uni will», erzählt die junge Frau. «Doch damals galt in meinem Dorf schon nur die Idee, dass ein Mädchen studieren könnte, als absolut abwegig. Man glaubte fälschlicherweise, dass Mädchen nur bis zur fünften Klasse in die Schule gehen dürfen. So dachten auch meine Eltern.» Felisa war als Kind in das Patenschaftsprogramm aufgenommen worden und wurde von den World Vision-Mitarbeitenden ermutigt, eine gute Schulbildung anzustreben. Sie lernte im Kinderclub, dass alle Kinder das Recht auf Bildung haben. «Nach dieser Schulung war ich in der Lage, meine Eltern zu überzeugen, mich in die Sekundarschule und später ins Gymnasium gehen zu lassen», fährt sie fort. «Ich war das erste Mädchen in der ganzen Umgebung, das die Matura gemacht hat. Und jetzt sind meine Eltern stolz auf mich und meinen Beruf.»
Felisa wollte nicht nur eine gute Schulbildung, sondern sich auch für die Entwicklung ihres Dorfes einsetzen, um der Gemeinschaft etwas zurückzugeben. Neben der Schule setzte sie sich bei World Vision als Freiwillige für Gesundheit ein und brachte den Menschen bei, ihre Gesundheit zu verbessern und Hygienemassnahmen umzusetzen. Und während ihres Jus-Studiums half sie den Frauen, sich aktiv in den politischen Belangen der Gemeinde einzubringen.
Nach ihrem Uni-Abschluss wurde sie Mitarbeiterin bei World Vision und setzt sich seit 2012 in einem Kinderschutz-Projekt gegen Menschenhandel ein. Dieses Projekt kämpft dafür, dass Kinder und Jugendliche ihre Rechte kennen, dass diese Rechte eingehalten werden und dass die jungen Menschen sich davor schützen können, Menschenhändlern in die Hände zu geraten.
«World Vision ist für unsere Region wirklich ein Segen. Ich bin sehr stolz darauf, dass ich ein Patenkind bei World Vision war. Und jetzt bin ich hier, um zurückzugeben, was ich damals empfangen habe», sagt Felisa.