Bangladesch: Mit Regenwürmern in die finanzielle Sicherheit

27. Juli 2021

Bangladesch: Wurmkompost-Produzentin Monowara Begum sitzt in einem Gemüsefeld vor einem Sack voller Erde. Sie hält die Erde in der Hand.

Wurmkompost-Produzentin Monowara Begum ist stolz auf ihren Erfolg: «Ich habe hohe Erträge durch den Wurmkompost. Jetzt ist auch meine Gemeinde daran interessiert, dasselbe zu tun wie ich.»

Text: World Vision Schweiz

Monowara Begum steck ihre Hände tief in die weiche und gut riechende braune Komposterde. Stolz berichtet sie: «Ich baue grüne Chilis, Gurken, Wacholder, Kürbis und Brinjal in meinem Gehöft an. Meine Familien isst chemiefreies frisches Gemüse und es ist die Quelle eines alternativen Einkommens für meine Familie.» Ihr Geheimnis? Wurmkompostierung. Ein simples, aber sehr effektives Prinzip zur Herstellung natürlichen Düngers für die Nahrungsmittelproduktion im eigenen Garten und auf den Feldern.

 

Bangladesch: Zwei Frauenhände halten Erde. In der Erde sind Regenwürmer zu erkennen.
Der organische Dünger wird durch die Regenwürmer aus Kuhdung hergestellt und hat einen sehr hohen Nährstoffgehalt.

 

Was ist das Prinzip hinter der Wurmkompostierung?

Wir alle kennen den klassischen Kompost im eigenen Garten. Die Wurmkompostierung funktioniert ähnlich, liefert allerdings Kompost, auch Wurmhumus genannt, mit einem wesentlich höheren Nährstoffgehalt. Mikroorganismen und Kompostwürmer zersetzen Bioabfälle wie beispielsweise Essensreste, Kaffeesatz oder Gartenabfälle. Die Ausscheidungen der Regenwürmer erzeugen dabei den nährstoffreichen Wurmhumus. Als natürlicher Dünger eingesetzt, liefert dieser sehr hohe Erträge. Für den Hausgebrauch lassen sich Wurmkomposter und Kompostwürmer in verschiedenen Grössen ganz bequem im Internet bestellen, sei es für den eigenen Garten oder den Balkon.

Für die Herstellung des Wurmkomposts in Bangladesch nutzen die Landfrauen Kuhdung. Die Verwendung des Düngers beim Anbau von Gemüse im heimischen Garten und auf den Feldern eröffnet diesen Frauen ganz neue Einkommensmöglichkeiten. Die kostengünstige Methode ermöglicht ihnen mit hohem Gewinn ungiftige Nutzpflanzen ohne chemischen Dünger anzubauen. So machen sie aus ihrem Dorf ein umweltfreundliches Dorf. Das bleibt nicht unbemerkt: Auch andere Gemeinden interessieren sich für die Wurmkompostierung. Die Wurmkompost-Produzentin Putul berichtet: «Ich verwende den Wurmkompost in meinen eigenen Kulturen und verkaufe ihn auch an andere Bauern.» 

 

Dank Wurmkompost zu mehr Einkommen

Im gesamten Distrikt haben inzwischen 26 Produzenten und Produzentinnen mit der Wurmkompostierung begonnen. Das macht auch Amjad Hossain sehr stolz. Er ist Mitarbeiter von World Vision Bangladesch im Entwicklungsprojekt Kishoreganj und selbst Landwirt. Mit seiner Expertise führt er vor Ort für die Frauen Schulungen durch und bietet technische Unterstützung. Er freut sich über die bisherigen Erfolge: «Wir haben eine nachhaltige Entwicklungsstrategie umgesetzt, um umweltfreundliche Dörfer zu errichten. Diese Initiative hat eine alternative Einkommensquelle für extrem arme Familien geschaffen. In der Folge erhalten die Familienmitglieder sichere Lebensmittel und erfreuen sich einer guten Gesundheit.» 

Der natürliche Dünger bietet noch weitere finanzielle Vorteile. Auf den Märkten bringt der Verkauf der ungiftigen Nutzpflanzen höhere Preise. Die Landwirte können zudem durch den Verzicht auf die Verwendung chemischer Dünger Kosten sparen. Darüber hinaus sind die Böden, auf denen dieser Dünger verwendet wird, weniger anfällig für Krankheiten und Schädlinge. Auch das erspart den Landwirten den Einsatz teurer chemischer Gegenmittel und bringt höhere Erträge.

 

Bangladesch: Eine Frau im roten Sari schaut lächelnd in die Kamera und hält dabei Gemüse in der Hand, das neben ihr wächst.
Lufta stammt aus einer sehr armen Familie, sie nutzt den Wurmkompost für den Gemüseanbau in ihrem Garten und freut sich über die hohen Erträge.

 

World Vision im Einsatz für umweltfreundliche Dörfer

Umweltfreundliche Dörfer bieten nicht nur neue Einkommensquellen für arme Familien und Gemeinschaften, sondern leisten auch einen wichtigen Beitrag im Kampf gegen den Klimawandel.

Im Entwicklungsprojektgebiet von Kisoreganj setzt World Vision seine Aktivitäten in 28 Dörfern um und führt in vier Dörfern Pilotprojekte für umweltfreundliche Dorfaktivitäten durch. Die Dorfentwicklungskomitees replizieren bereits die Produktion von Wurmkompost. Seit 2011 setzen mehr als 1000 extrem arme Haushalte in diesem Gebiet die Kompostierung von Kuhdung fort und verwenden ihn erfolgreich in ihren Gärten und auf den Feldern. 

Diese Dörfer gehören zu insgesamt 177 umweltfreundlichen Dörfern, die World Vision im Jahr 2021 initiiert haben wird. Dabei kommen neben der Wurmkompostierung weitere Methoden wie Baumpflanzungen, schwimmende Gärten in Küstengebieten oder die Nutzung von Solarenergie zum Einsatz.

Sie wollen uns dabei unterstützen, weitere umweltfreundliche Dörfer zu etablieren und so zahlreichen Familien und Gemeinschaften neue Einkommensmöglichkeiten und eine vielversprechende Zukunft ermöglichen? Wie freuen uns auf ihre Spende.

 

 

 

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