Bolivien: Bäume und Pilze gegen Hunger

3. September 2021

Bolivien: Männer laden Baumsetzlinge von einem Lastwagen ab.

Es wird grün: Die jungen Kieferbäumchen sind bereit, eingepflanzt zu werden. Dies ist ein wichtiger Schritt im Agroforstprojekt, um langfristig die Lebensgrundlage und die Ernährung zu sichern.

Text: Emile Stricker, World Vision Schweiz

Jaime Ramos Villca wohnt in der Gemeinde Lujo im Bezirk San Pedro de Buena Vista. Von seinen drei Kindern geht das jüngste noch zur Schule, die anderen sind erwachsen. Neben seiner Tätigkeit als Kleinbauer pflegt er als forstwirtschaftlicher Mitarbeiter die Kiefernbestände seiner Gemeinde. Er erzählt: «Die Teilnahme am Agroforstprojekt hat unser Leben verändert, auch wenn ich anfangs skeptisch war. Aber meine Tochter bestand darauf, dass ich mich im Projekt schulen lasse. In meiner Gemeinde haben wir 2,5 Hektaren Kiefernbestände, die 9 Jahre alt sind und die wir bis heute nicht wirklich genutzt haben. In der Ausbildung habe ich gelernt, in den Kiefernwäldern Pilze anzubauen, und bis heute habe ich 50 kg getrocknete Pilze vermarktet. Ich verkaufe sie für 40 Franken pro Pfund.»

Bolivien: Ein Mann steht zwischen einfachen Holzgestellen, auf denen Pilze zum Trocknen ausgebreitet sind.Jaime zeigt seine Gestelle für das Trocknen der Pilze. 

Umweltschutz und Agroforstwirtschaft

Erstmals geht World Vision in Bolivien die Unterernährung von Kindern durch ein Umwelt- und agroforstwirtschaftliches Projekt an. Die Bauern lernen technische Innovationen und neue Getreidesorten und Gemüsearten kennen, um den Folgen des Klimawandels zu entgehen und die landwirtschaftliche Produktion zu erhalten. In 10 Dörfern wurden Demo-Felder eingerichtet. Gleichzeitig wird die Waldfläche vergrössert durch Jungpflanzen aus eigenen Baumschulen.

Bolivien: Männer bei einem Holz-Workshop im WaldDie angehenden Förster lernen bei einem Workshop im Wald, wie sie den Holzschlag planen und die Stämme berechnen.

Bereits im ersten Jahr konnten 24'000 Kiefern und einheimische Jungbäume gepflanzt werden. 13 Förster des Bezirks wurden in nachhaltiger Waldbewirtschaftung geschult. Diese führten ihrerseits wieder Schulungen dazu in 6 Gemeinden für 97 Bauern durch. 

Neben dem forstwirtschaftlichen Teil, der die Einkommen verbessert, leitet das Projekt die Bevölkerung in 40 Dörfern auch an, Gemüsegärten mit verschiedenen Gemüsesorten zur Diversifizierung anzulegen oder auszubauen. Jetzt haben sie auch damit begonnen, den Familien beizubringen, qualitativ hochwertiges Gemüse-Saatgut zu züchten. Das wird die Nachhaltigkeit des Projekts verbessern, weil sie damit unabhängig von Saatguthändlern werden und mit der Zeit selbst Saatgut verkaufen können.

Ein weiterer Schwerpunkt des Projekts ist die Einführung von Umweltbildung im Primarschulunterricht. Zu unserer Freude engagiert sich die Bezirksverwaltung finanziell in diesem Umwelt- und agroforstwirtschaftlichen Projekt.

Bolivien: Männer hantieren mit Bauteilen für ein Gestell im WaldGemeinsam erstellen die Bauern ein Gestell zum Trocknen von Pilzen.

Bolivien: Ein Mann hält einen Wäschekorb, ein anderer Mann hält Pilze in der Hand.Die Bauern lernen den richtigen Umgang mit den Pilzen: Ernte, Auswahl, Klassifizierung und Schälen der Pilze gehören dazu. 

Bolivien: Ein Mann sammelt Pilze.Dann geht es ans Sammeln der Pilze im Kiefernwald.

Bolivien: Eine Familie sitzt neben einem Tuch mit Pilzen und schält sie.Die Pilze werden vor dem Trocknen geschält, damit die Qualität besser wird.

Bolivien: Eine Frau breitet Pilze auf einem Gestell aus. Jetzt sind die Pilze bereit zum Trocknen.

Der Klimawandel zwingt immer mehr Menschen zur Flucht. Doch es gibt eine Alternative: Die Wiederbegrünung verwüsteter Böden rettet Lebensgrundlagen und damit die Zukunft der Kinder.

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