Afghanistan: Schulverbot für Mädchen ab Sekundarstufe

29. März 2022

Afghanistan: Eine Schülerin schreibt an die Wandtafel. Bildung, Schule, Schulverbot

Verbot mit Folgen: Höhere Bildung für Mädchen ist eine Voraussetzung für die Zukunft Afghanistans.

Text: World Vision 

 

Am Mittwoch den 23. März, hätte nach monatelanger Auszeit der Unterricht für Oberstufenschülerinnen wieder beginnen sollen. Bereits nach wenigen Stunden Unterricht wurden sie aber wieder nach Hause geschickt. Die offizielle Begründung der Taliban: Es fehle an Schuluniformen für die Schülerinnen. (Quelle: SRF

Das landesweite Verbot wurde plötzlich von den Taliban verhängt und betrifft alle Mädchen ab dem Sekundarschulalter im ganzen Land. Sowohl in den Provinzen, in denen Mädchen bereits weiterführende Schulen besuchen durften als auch in denen, wo sie nach der Winterpause zum ersten Mal wieder zur Schule gehen sollten, sind Mädchen per sofort aus dem Klassenzimmer verbannt. World Vision ist zutiefst besorgt über das Schulverbot und appelliert an die Verantwortlichen, dieses rückgängig zu machen. Asuntha Charles, Nationale Direktorin von World Vision Afghanistan, betont: «Es ist ein grundlegendes Menschenrecht für Mädchen, zur Schule zu gehen, und wir werden als Teil der internationalen humanitären Gemeinschaft die Behörden weiterhin dazu drängen, dieses Recht umzusetzen.» 

World Vision fordert (daher) die internationale Gemeinschaft auf, die Bildung von Mädchen zu einer zentralen Bedingung für ihr Engagement in Afghanistan zu machen. 

Afghanistan: Ein Mädchen malt in ein Schulheft. Bildung, Schule, Schulverbot

Vor allem für Mädchen hatte sich die Bildungssituation in Afghanistan enorm verbessert. Das neue Verbot der Taliban macht diesen Fortschritt wieder zunichte.

Ein besorgniserregender Rückschritt 

Vor der Entscheidung, Mädchen ab der 6. Klasse vom Schulbesuch auszuschliessen, gab es in den Provinzen unterschiedliche Ansätze für die Sekundarschulbildung von Mädchen. In den meisten Provinzen im Westen des Landes, in denen World Vision tätig ist, war diese erlaubt. 

Charles sagte, sie habe zahlreiche Mädchen getroffen, die Ärztinnen, Lehrerinnen und Führungskräfte werden wollten, und zur Entwicklung Afghanistans beitragen wollten. «Das ist absolut herzzerreissend für die Mädchen», so Charles. Viele Familien hätten enorme Opfer gebracht, damit ihre Töchter die Schule besuchen. Andernfalls hätten sie im Haus arbeiten müssen oder wären verheiratet worden. 

Bevor die Taliban an die Macht kamen, konnte Afghanistan erhebliche Fortschritte bei der Bildung von Mädchen erzielen: Vier von zehn Mädchen besuchten eine Grundschule (20 Jahre zuvor waren es fast null). Im Jahr 2018 waren 380'000 Studenten an Hochschulen eingeschrieben, unter ihnen90'000 Mädchen (2001 besuchten nur etwa 5'000 Mädchen eine höhere Schule). 

 

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