«Es war eine schwierige Zeit», erinnert sich Ganga an das Erdbeben und die Zeit danach. «Ich entging nur knapp dem Tod. Da unser Haus komplett zerstört war, mussten wir als Familie die nächsten Monate in einer provisorischen Unterkunft leben. Zudem war unsere Trinkwasserversorgung beschädigt. Darum war es enorm schwierig, sauberes Wasser zu finden.»
Von ihrem Haus aus brauchte Ganga eine Stunde zu Fuss, um zum nächsten Fluss zu kommen, wo sie einen Eimer mit Wasser füllte. «Ich bin 61 Jahre alt und habe Arthritis. Das Wasserholen erschöpfte mich total. Meine alten Knochen schmerzten sehr.» World Vision erkannte das Problem und baute zusammen mit weiteren Nicht-Regierungsorganisationen eine Trinkwasserversorgung mit 7 öffentlichen Wasserhähne. 55 Haushalte profitierten von diesem Projekt.
Not hat ein Ende
Für Ganga und ihre Kolleginnen aus dem Dorf vereinfachte sich das Leben dadurch markant. «Nun brauche ich nur wenige Minuten, um zu sauberem Wasser zu gelangen», freut sich Ganga. Ihr Ehemann Manbahadur ist ebenfalls erleichtert: «Die Not, die wir nach dem Erdbeben erlitten haben, hat nun endlich ein Ende. Sauberes Wasser ist lebensnotwendig. Und dass wir jetzt wieder eine funktionierende Trinkwasserversorgung haben, ist ein riesiges Geschenk.»
World Vision verbessert in abgelegenen Gegenden Nepals die Trinkwasserversorgung und sanitäre Anlagen, um Krankheiten zu reduzieren und die Gesundheit der Bevölkerung zu verbessern. Alleine im Distrikt Gorkha wurden 44 Wassersysteme repariert oder neu gebaut, wovon über 12‘000 Personen profitieren. Der Zugang zu genügend Wasser verbessert auch die Bedingungen in der Landwirtschaft. Ertragreichere Ernten ermöglichen die Ernährungssicherheit der Bevölkerung und durch den Verkauf der Produkte können Einkommen generiert werden. Darum restaurierte World Vision auch Bewässerungsanlagen für Bauern. Auch die Speicherung von Regenwasser wird forciert.
2 Jahre nach den beiden verheerenden Erdbeben in Nepal, die Tod und Zerstörung in die Leben von 8 Millionen Menschen brachten, unterstützt World Vision weiterhin die Betroffenen dabei, ihr Leben wieder aufzubauen. Über eine halbe Million Menschen konnte das Netzwerks des Kinderhilfswerk bereits erreichen – davon über 230’000 Kinder.
Im Interview mit Radio Life Channel erklärt Roland Diethelm, Direktor Internationale Programme bei World Vision Schweiz, wie die langfristige Hilfe in Nepal funktioniert.