Wasser ist Leben!

19. September 2017

Somalia Camp Kinder

Zwei Mädchen unterhalten sich vor den notdürftig erstellen Hütten im Camp.

Im Juli 2017 besuchte ich den World Vision-Stützpunkt in Garowe, der Hauptstadt in Puntland, Somalia. Von dort aus fuhren wir mit 8 Leibwächtern und 3 Landcruisern als Schutz gegen Raubüberfälle in die 170 km entfernten Dörfer. Die vorbeiziehende Landschaft ist staubig, steinig und dornig. Eigentlich müsste sie grün sein, denn um diese Jahreszeit geht die Regenzeit zu Ende.. Normalerweise fallen rund 75 % der jährlichen Regenmenge von März bis Juli. Dann bläst während drei Monaten der Hagaa, ein heisser Wind, der alles austrocknet. Aber in vielen Regionen ist der Regen auch dieses Jahr fast gänzlich ausgeblieben.

Anhaltende Dürre raubt alles
Unsere erste Station heisst Dangoroyo. Vor der Ortschaft hat sich ein Nomaden-Camp mit rund 500 Haushalten gebildet. Es sind Viehhalter-Familien, die ihre Heimat verlassen mussten, um der mörderischen Trockenheit auszuweichen und hier Wasser und Nahrung zu erhalten. Die Dürre hat den Viehbestand dramatisch reduziert und ihre Lebensgrundlage zum grossen Teil vernichtet. «Unsere Kamele sind alle verendet», klagt Faraxad, eine junge Mutter. «Und von unseren 300 Ziegen sind nur noch 20 übrig.»

Trinkwasser und Seife
Ein Lastwagen mit Trinkwasser erreicht das Camp. Abdullahi (11), der älteste Sohn von Faraxad, hilft eifrig mit, Schläuche fürs Umfüllen in den Tank zu legen. So ist er einer der ersten, der seinen Wasserkanister füllen darf. Und Faraxad sagt strahlend: «Seit wir im Camp jeden Tag frisches Wasser erhalten, geht es uns viel besser.»

Wir haben Hygiene-Kits mit Seife, Wasserkanister und Eimer mitgebracht. Gemäss einer Liste mit den Namen aller Bedürftigen beginnen wir, die Kits zu verteilen. Wer seines erhalten hat, bestätigt das mit einem Fingerabdruck im Register. Ich helfe bei der Verteilaktion mit und bin bewegt von der herzlichen Dankbarkeit der Empfänger. Eine Frau stimmt sogar ein Lied an.

Mobile Klinik
Heute kommt auch die mobile Klinik ins Camp. Ein paar Tücher werden so in einen Strauch gehängt, dass sie einen Sonnenschutz bilden. Auf einem Tuch stellt der Apotheker die Medikamente bereit, und an einem kleinen Tisch werden die Ratsuchenden in eine Liste eingetragen und später untersucht. Schon bald bildet sich eine lange Schlange.

Zwei Krankenpflegerinnen, ein Apotheker und eine Hilfsperson kümmern sich um die Anliegen der Patienten. Viele Menschen leiden unter Dehydrierung, Durchfall und Infektionskrankheiten. Das Immunsystem der hungernden und durstigen Menschen ist derart geschwächt, dass Krankheiten wie Masern oder Cholera für sie lebensbedrohend sind. In den beengten Verhältnissen im Camp verbreiten sich ansteckende Krankheiten nämlich sehr schnell und die Menschen haben keinen Impfschutz. Besonders gefährdet sind kleine Kinder.

In der Begegnung mit Faraxad wurde mir wieder bewusst, wie kostbar frisches Wasser in unserem täglichen Leben werden kann. Ein echtes Privileg, wenn ich abends im Hotel einfach den Duschhahn aufdrehen kann und den Schweiss und Staub der Steppe im Syphon verschwindet. Kein Zweifel: Wasser ist Leben!

Infos über die Hungerkrise in Afrika und die Nothilfe von World Vision Schweiz finden Sie hier

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