Dies nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch, als angenommen, so dass ich die Nachmittagsbesuche bei einer Mikrofinanzinstitution leider absagen muss. Die sehr positive Entwicklung dieser von World Vision finanzierten Zweigstelle sowie der Besuch einiger Kreditnehmerinnen hätte ich persönlich als interessanter eingestuft, als eine Rundfahrt durch Managua. Gerade diese Monitoring Besuche sind die eher attraktivere Seite meiner Arbeit und bieten den Stoff aus dem Entwicklungszusammenarbeit – bitte nicht Entwicklungshilfe und ich bin auch kein Entwicklungshelfer - gemacht wird. Während ich den Fokus lieber auf die Arbeit gelegt hätte, stand mir Andy Warhol im Wege.
In der Deutschen Schule: Mein erster Auftritt - schwitz
Filmgenehmigung habe ich keine eingeholt aber guter Journalismus entsteht wohl da, wo die Grenzen verfliessen. Mir war etwas unwohl zumal in der Deutschen Schule einige Kinder von namhaften Familien, dessen Namen ich gar nicht kenne, zur Schule gehen. Kindergarten ging noch grad aber bei der Schule musste ich dann etwas bremsen und die auf uns gezogene Aufmerksamkeit, war mir etwas peinlich.
Ein Besuch zu Hause und ein Interview. Hmmm, also so manche Frage hätte ich im Nachhinein ganz anders oder gar nicht beantwortet. Da schwammen sie dahin, meine zurechtgelegten Sätze, Bilder und Gesten. Und ich schwamm mit in der Angst, dümmlich, unprofessionell und unsympathisch daherzukommen. Sogar unseren ältesten verwirrt die Situation ziemlich, so dass er meinte der Papa sei eigentlich immer nur zu Hause. Wie soll ich das meinem Chef beibringen?! Bei einem Abstecher ins Büro dann der Schock: mein winziges Büro sei zu unattraktiv zum Filmen und gebe also gar nichts her. Da war ich dann etwas enttäuscht, verbringe ich nicht zuletzt mein halbes Schreibtischtäterleben hier. Soviel zur Eigenverliebtheit und dem Fazit des ersten Drehtages.