«Eine enge Zusammenarbeit mit Bolivien ist wichtiger denn je!»

1. Februar 2018

Charque Mittagessen in Bolivien.

Heute gibt es ein für Bolivien typisches Gericht: Charque (getrocknetes Fleisch) mit grossen Maiskörnern, geschwellten Kartoffeln, einem Knollen Frischkäse und einem Ei.

Schon mehrmals in den letzten vier Jahren war ich als Projektverantwortlicher in Bolivien auf Projektbesuch, was sich jedoch immer auf einen zweiwöchigen Aufenthalt beschränkte. Ich hoffe, nun ganz in den bolivianischen Alltag eintauchen zu können. Ich möchte viel Zeit in den Projektgebieten verbringen, Familien von Patenkindern besuchen, ihre Sorgen und Hoffnungen besser verstehen und beitragen, dass die Programme von World Vision noch mehr Nutzen stiften. Was von all dem werde ich erreichen können? Welche Hindernisse werden sich mir allenfalls in den Weg stellen? Werde ich an meine Grenzen kommen, Geduld verlieren, über Missverständnisse stolpern oder gar ein wenig zum Bolivianer werden?

Mein erster Arbeitstag wurde schon mal Opfer einer politischen Aktion gegen das von der Regierung ausgearbeitete neue Strafrecht. Die ganze Stadt Cochabamba – immerhin mit 630’000 Einwohnern die viertgrösste Stadt des Landes – wurde an diesem Dienstag mit einem «Bloqueo» zum Stillstand gebracht, als Protest verschiedener Gruppierungen. Die Chauffeure und Taxifahrer blockierten die grossen Strassenkreuzungen, die Gewerbetreibenden liessen ihre Geschäfte geschlossen und die kleinen Kreuzungen in den Quartieren nahm die Bevölkerung in Besitz und liess mit ihren Absperrbändern, Schachteln und Mobiliar aus ihren Wohnungen nicht einmal den Motorradfahrern ein Durchkommen. Autos und Busse kamen überhaupt nicht in die Stadt hinein. Derartige Blockaden sind eine oft genutzte Form des politischen Widerstands und Protests in Bolivien und sind ein wirksames Mittel, das schon der jetzige Präsident Evo Morales rege einsetzte, bevor er an die Macht kam.

Herzlicher Empfang
Nach jenem autofreien Tag, als niemand im World Vision-Büro war, konnte ich die Arbeit aufnehmen. Von meinen neuen Kolleginnen und Kollegen bin ich sehr herzlich aufgenommen und voll integriert worden – alle Türen stehen mir offen. Ich wurde bereits eingeladen ans Monatsmeeting des Nationalen Koordinations-Komitees in La Paz. Dabei treffen sich die Leiterinnen und Leiter aller Programme in den Regionen, der Abteilungen im Nationalbüro und der nationale Direktor.

In Bolivien ist das grösste World Vision-Programm von Lateinamerika. Doch die Finanzierungen gehen zurück. Das lässt sich an der Zahl der Angestellten erkennen: In den letzten drei Jahren verringerte sich diese von 600 auf 400 Private Spender, u. a. auch Kinderpaten, weltweit geben afrikanischen Ländern höhere Priorität. Und genauso läuft es mit der Auslandhilfe von Regierungen. Doch immer noch ist World Vision das Kinderhilfswerk mit dem grössten Budget in Bolivien – auch dank Kinderpatenschaften aus der Schweiz. Um die Programme in möglichst vielen Dörfern weiterzuführen, laufen enorme Anstrengungen zur Effizienzverbesserung. So wurde eine Software eingeführt, durch die der gesamte Einkauf, beispielsweise von Schulmaterial, zentral getätigt wird, um so günstigere Preise aushandeln zu können. Aber auch in Bolivien selbst wird Fundraising betrieben: die BNB Bank, eine der grössten des Landes, finanziert World Vision-Programme für Wasserversorgung mit jährlich 200'000 US Dollar, mehrjährig. «Eine enge Zusammenarbeit von World Vision in Bolivien und der Schweiz ist heute wichtiger denn je», sagt Alberto Mosquera, der nationale Direktor, und verspricht sich viel von meiner Anwesenheit.

Ich hoffe, ich kann seinen Erwartungen gerecht werden.

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