Obwohl heute weit weniger Kinder unter fünf Jahren sterben als vor 20 Jahren, können viele von ihnen ihr Recht auf eine bestmögliche Gesundheitsversorgung nicht wahrnehmen. Das Hilfswerk World Vision macht mit einer globalen Online-Fotowand auf diese Missstände aufmerksam. Über 300‘000 Menschen machen bereits mit.
Es liegt in der Verantwortung jedes Staates, Kindern den Zugang zur bestmöglichen Gesundheitsversorgung zu gewährleisten. Gerade in ärmeren Ländern sind Medikamente und Einrichtungen nur schwer zugänglich oder das Gesundheitspersonal ist ungenügend ausgebildet.
Die aktuellen Zahlen zur Kindersterblichkeit zeigen positive Tendenzen: Im Jahr 1990 starben weltweit zwölf Millionen Kinder noch vor ihrem fünften Geburtstag. 2011 waren es noch sieben Millionen jedes Jahr. Für die Erreichung des Milleniumziels, die Kindersterblichkeit bis 2015 um weitere 42% zu reduzieren, sind jedoch noch weitere Schritte notwendig. Die häufigsten Todesursachen sind Komplikationen bei der Geburt (23%), Lungenentzündungen (18%) und Durchfallerkrankungen (11%).
Über 300‘000 Fotos für gesunde Kinder
Unter dem Motto „Gesunde Kinder Weltweit“ hat das Hilfswerk World Vision eine weltweite Aktion im Kampf für Kindergesundheit initiiert. World Vision ruft zu mehr politischem Engagement für die Gesundheit von Kindern auf. Menschen aus der ganzen Welt laden derzeit Fotos mit erhobenen Händen auf eine interaktive Fotowand und betätigen sich so als symbolische Fürsprecher für Kinder in Not. Fünf Finger an den erhobenen Händen stehen für die kritische Altersgrenze von fünf Jahren, die jährlich noch immer sieben Millionen Kinder nicht erreichen. Über 300‘000 Menschen haben im Internet bereits ein Zeichen gegen Kindersterblichkeit gesetzt.
Unterstützung erhält die Aktion auch auf politischer Ebene: „Die Initiative macht auf die bestehenden Gesundheitsprobleme bei Kindern aufmerksam. Wir unterstützen die Aktion“, erklärt William Lacy Swing, Direktor der internationalen Organisation für Migration (IOM) in Genf.
Story:Maria aus Nicaragua hat Hilfe erhalten
Die siebenjährige Maria aus Nicaragua leidet an Anämie. „Seit ihrem zweiten Lebensjahr hat mein Mädchen Blutarmut. Früher war sie oft schwach, scheu und hatte kaum Appetit“, erinnert sich ihre Mutter Sandra. Sie selbst musste sich auf die Suche nach Nahrungsergänzungsmitteln machen, um ihre Tochter vor gesundheitlichen Schäden zu bewahren. Mittlerweile hat Maria Hilfe erhalten. Ihre Familie wurde in ein Ernährungsprogramm von World Vision aufgenommen, das den Teilnehmenden eine gesunde Ernährung mit lokalen Lebensmitteln ermöglicht. „Seit wir in diesem Programm sind, hat Maria viel mehr Appetit und Lebensfreude, sie kann endlich wieder lachen“. Sie sei dankbar dafür, dass die Leute am anderen Ende der Welt an sie denken würden, meint ihre glückliche Mutter.