Um Kinder zum Lesen zu animieren, setzt sich World Vision weltweit für kinderfreundliches Lesematerial in lokaler Sprache ein – in Tansania zum Beispiel in speziellen Lese-Camps.


Schüler in Tansania liest von der Wandtafel im Freien

Weil es zu wenige Schulgebäude gibt, findet der Schulunterricht für viele Kinder leider immer noch im Freien statt.


Projektverantwortlicher mit Schüler in Tansania.


Gruppe Kinder mit Lehrer in einer Strohhütte am Singen.

Lesen lernen ist ein komplizierter Prozess, der viel Übung erfordert. Bis Kinder fliessend lesen können, brauchen sie unterschiedlichen Lesestoff ¬wie Spielzeug, Comics, Poster etc., der ihrem Leseniveau entspricht – vor allem aber Bücher. Gute Bücher sind aber nicht nur zum Lernen da: Sie öffnen den Kindern neue Welten und nehmen sie durch Zeit und Raum an Orte mit, wo das Unmögliche möglich wird und Träume wahr werden. Leider haben viele Kinder in den World Vision-Projektgebieten keine Chance, in diese Welten einzutauchen. Dafür gibt es einige Gründe, wie z. B.: 

  • Die Bücher sind in einer Fremdsprache verfasst.
  • Die Kinder haben nicht das nötige Leseverständnis, um den Inhalt der Bücher zu verstehen.
  • Man hat den Kindern nie die Möglichkeit gegeben, lesen zu lernen, weil sie anderen Verpflichtungen nachgehen müssen.

Zusammen mit Eltern, Lehrern und lokalen Behörden arbeitet World Vision weltweit daran, diese Hürden zu beseitigen. Ein wichtiger Schritt ist dabei die Entwicklung von Unterrichts- und Lesematerial, welches die Kinder beim lernen unterstützt. Sogenannte Lese-Camps, die ausserhalb der regulären Unterrichtsstunden stattfinden, spielen ebenfalls eine wichtige Rolle. Der grosse Vorteil dieser Camps ist die Klassengrösse: Wo sich normalerweise bis zu 60 Schülerinnen und Schüler in einen Raum tummeln, kommen auf einen Lese-Instruktor nur rund 20 Kinder. Der Instruktor kann so individuell auf die Kinder eingehen und sie beim Leseverständnis und der Aussprache unterstützen. 

Dominik Schweizer, Länderverantwortlicher für Tansania bei World Vision Schweiz, hat dieses Jahr ein solches Lese-Camp im Projektgebiet Mbuka besucht und war bei der Eröffnung dabei. Die feierliche Zeremonie hat die lokale Distriktvorsteherin eingeläutet. Voller Stolz haben die Zweit- und Drittklässler ihr Können vorgetragen. «Ich war überrascht, dass die Kinder auch längere Sätze praktisch fehlerfrei und ohne zu stocken lesen konnten», berichtet Dominik Schweizer. Überzeugt vom Ansatz der Lesecamps ergänzt er: «Es freute mich auch zu sehen, wie engagiert Schule, Eltern und Dorfgemeinschaft zusammenarbeiten und so die Lese- und Schreibfähigkeit der Kinder nachhaltig fördern.»

Mit einer Kinderpatenschaft ermöglichen Sie Kindern weltweit, lesen und schreiben zu lernen. Mit Ihrer Hilfe können wir Lesematerial in lokaler Sprache entwickeln und Lehrkräfte weiterbilden.