Pascal Théra hat Spass an der neuen Lernmethode und an der farbigen Kreide, die ihm World Vision Schweiz-Länderverantwortlicher David Schwitter vorbeigebracht hat. Über den aktiveren Unterricht freuen sich auch die Kinder aus der 2. Klasse in Kodougou.
Bis vor wenigen Jahren fokussierten die meisten Bildungsprojekte auf den Bau von Schulhäusern und auf die Unterstützung der Eltern, damit sie Schulmaterial und -gebühren ihrer Kinder finanzieren können. Diverse Analysen haben ergeben, dass Kinder nicht zwingend lernen, wenn sie in der Schule sind. Um dem entgegenzuwirken, hat World Vision die Bildungsprogramme angepasst und neue messbare Ziele im Bereich Alphabetisierung gesetzt. Im Jahr 2012 startete das Kinderhilfswerk ein Pilotprojekt in 25 Ländern, welches das Lernen der Kinder in den Mittelpunkt stellt. Als Wirkungsindikator dient die Lese- und Schreibfähigkeit der Kinder, statt nur die Unterrichtsteilnahme.
Neuer Ansatz, neue Massnahmen
Damit möglichst viele Kinder in den Projektgebieten lesen, schreiben und rechnen lernen, beinhaltet das neue World Vision-Bildungsprogramm «Unlock Literacy» 4 Hauptkomponente:
- Messung der Lesefähigkeit der Kinder vor und nach dem Programm, um ihren Fortschritt festzuhalten.
- Didaktische Weiterbildung des Lehrpersonals.
- Miteinbezug von Eltern und der Dorfgemeinschaft, damit auch ausserhalb der Schule Lesecamps organisiert werden können.
- Erstellung von Lehr- und Lesematerial, das altersgerecht und lokal relevant ist.
Korotimi Dackouo, die Programmleiterin von Diago, ist dafür verantwortlich, dass der Projektansatz «Unlock Literacy» im Projektgebiet implementiert wird.
Beispielland Mali
Im westafrikanischen Mali sind über 50 % der 15 bis 24-Jährigen Analphabeten, insgesamt fast 1,7 Mio. Jugendliche. Damit das in Zukunft nicht so bleibt, haben die lokalen Bezirksverwaltungen zusammen mit dem Bildungsministerium in den World Vision-Projektgebieten den neuen Ansatz von «Unlock Literacy» als Pilotprojekt aufgenommen. In ausgewählten öffentlichen Grundschulen wird nun das gesamte Lehrpersonal der 2. bis 6. Klasse weitergebildet. Kinder sollen fortan eine aktivere Rolle im Unterricht erhalten und bis zur 2. Klasse in der lokalen Sprache Bambara unterrichtet werden. In einem nächsten Schritt wird das Kinderhilfswerk noch mehr Lesematerial in Mundart entwickeln, um die Kinder durch lokale Geschichten und Beispiele zum Lesen zu animieren. Auszug aus einem Büchlein, dass in der Lokalsprache Bambara geschrieben wurde. Es ist wichtig, dass die Kinder in Mali zuerst in ihrer Muttersprache lesen und schreiben lernen, bevor im Unterricht alles auf die Nationalsprache Französisch umgestellt wird.
Auszug aus einem Büchlein, dass in der Lokalsprache Bambara geschrieben wurde. Es ist wichtig, dass die Kinder in Mali zuerst in ihrer Muttersprache lesen und schreiben lernen, bevor im Unterricht alles auf die Nationalsprache Französisch umgestellt wird.
In den letzten zwei Jahren hat World Vision in 2’234 Bildungsprojekte in 63 Ländern investiert, die insgesamt 10,5 Mio. Kindern weitergeholfen haben. Unterstützen Sie uns im Kampf gegen den Analphabetismus und werden Sie heute noch Kinderpate.