Achia Khatun ist eines der Mädchen in Muktagacha, die durch die Patenschaft keinen Hunger leiden müssen und zur Schule gehen können.
Text: World Vision Schweiz
Ob man auf dem Land oder in der Stadt geboren wird, macht in der Schweiz eigentlich keinen grossen Unterschied: Überall sind die Chancen gleich. In Bangladesch sieht das ganz anders aus: In kaum einem anderen Land sind die Unterschiede zwischen Stadt und Land so gross. Chronische Unterernährung, eine schlechte Gesundheitsversorgung und eine hohe Analphabetenrate führen zu einem Armutskreislauf, dem viele Familien aus eigener Kraft nicht entkommen können.
Vor allem Kinder sind die Leidtragenden. Zur Schule zu gehen, sich sicher zu fühlen, einfach Kind sein zu können, das ist für sie keine Selbstverständlichkeit. In der Region Mymensingh lebt die Hälfte der Menschen unter der Armutsgrenze. Viele Kinder erfahren Gewalt, das Wissen über Kinderrechte ist nicht weit verbreitet. Vor allem Mädchen müssen im Haushalt helfen und werden früh gegen ihren Willen verheiratet.
Selbst ist die Frau: Ein eigener Gemüsegarten hilft Müttern in Muktagacha, sich und ihre Kinder gesund zu ernähren.
Um das zu verändern, haben wir das Projekt Muktagacha gestartet. Seit 2007 helfen wir in der Region extrem armen Familien, sich eine eigene Lebensgrundlage aufzubauen und ihren Kindern eine Zukunft zu ermöglichen. Jetzt, in der dritten Projektphase, brauchen wir neue Unterstützung. Es geht darum, den Menschen vor Ort bis 2026 das Projekt vollständig übergeben zu können. Nur so kann Hilfe zur Selbsthilfe funktionieren.
Unser Ziel: noch mehr gewaltfreie Schulen
Darum soll Muktagacha eine nachhaltige Landwirtschaft bekommen. Wir organisieren das Wissen, Material und nötige Sparprogramme. Mütter lernen im Rahmen des Projekts, mit einem eigenen Hausgarten sich und ihre Kinder gesund zu ernähren oder sogar ein eigenes Einkommen zu generieren. Jedes zweite Kind kommt in Bangladesch mit Untergewicht zur Welt. In Muktagacha konnten wir bereits 9‘220 Kleinkinder auf Unterernährung screenen und bei 710 die Ernährungsdefizite wieder ausgleichen.
Auch sauberes Wasser ist ein wichtiges Thema und welche Hygieneregeln es gibt – gerade in Zeiten von COVID-19. Das Projekt informiert Familien, wie sie sich und andere gesundhalten. Vor allem aber soll es den Kindern, insbesondere Mädchen in Muktagacha möglich sein, zur Schule zu gehen und ohne Zwang und Gewalt aufzuwachsen. 68 Schulen haben sich bereits zu «gewaltfreien Schulen» erklärt. Mit der Hilfe der Patinnen und Paten arbeiten wir daran, dass es mehr werden und dass es den Schülerinnen und Schüler gelingt, in eine Zukunft zu starten, die ihnen die gleichen Chancen gibt wie Kindern in der Stadt.
Genau das kann eine Patenschaft in Mukatagacha erreichen – zum Beispiel zu Weihnachten, als ein Geschenk, von dem ganze Familien profitieren.
Ein Geschenk für viele: Eine Patenschaft in Mukatagacha hilft Familien, sich selbst zu versorgen und Kindern eine Zukunft zu ermöglichen.