Diese Studie baut auf früheren Untersuchungen von World Vision auf, in denen die Risiken und Auswirkungen des Klimawandels auf Konflikte und Hunger in neun Ländern analysiert wurden. Für die diesjährige Forschung wurden zusätzliche Länder – Somalia, Syrien und Afghanistan – einbezogen, und die Daten wurden erneut ausgewertet, um ein tieferes Verständnis dafür zu gewinnen, wie der Klimawandel Gemeinschaften in weiteren konfliktbetroffenen Regionen beeinflussen könnte.
Die Wahrnehmungen und Erfahrungen der Menschen vor Ort bestätigen, dass Klimawandel, Konflikte und Hunger aufeinanderprallen – was es für die Betroffenen noch schwieriger macht, ihr Leben wieder aufzubauen, und gleichzeitig bereits bestehende humanitäre Krisen weiter verschärft. In vielen Fällen machen die Menschen klimabedingte Extremereignisse direkt für Hunger und Konflikte in ihren Gemeinschaften verantwortlich.
Stimmen aus Afghanistan und Syrien
„Ich schlief, meine Mutter weckte mich mit einem Schrei. Als ich aufstand, sah ich, dass das Haus unseres Nachbarn von einer Flut zerstört worden war.“ Ghor, Afghanistan
„Früher gab es in unserer Gegend keine Konflikte [deswegen]. Ich sehe, dass die entstehenden Konflikte auf die Ressourcenknappheit im Zusammenhang mit dem Klimawandel zurückzuführen sind. Die Konflikte, die jetzt entstehen, drehen sich zum Beispiel um Oberflächen- und Grundwasser. Heutzutage erlaubt ein Nachbar seinem Nachbarn nicht, einen Brunnen neben seinem Brunnen zu graben, weil er Angst hat, dass der Brunnen, aus dem er trinkt und seine Felder bewässert, versiegt. Die Ressourcen werden von Tag zu Tag knapper, und die Fläche des produktiven Landes nimmt ab. All dies wird zu einer Zunahme der Konflikte führen.“ Idlib, Syrien
„Der Zusammenbruch der Lebensgrundlagen zwingt die Menschen zur Migration. Das wiederum kann zu Landstreitigkeiten führen, wenn sie sich in neuen Gebieten niederlassen.“ Ghor, Afghanistan
Zentrale Ergebnisse der Studie
- In Syrien erleben monatlich etwa 40 % der Befragten Überschwemmungen, 37 % Hitzewellen, und jeder Befragte hat im vergangenen Jahr mindestens eine Dürre erlebt.
- 82 % der weltweit Befragten sind der Meinung, dass der Klimawandel die Ernährungsunsicherheit unmittelbar verschärft.
- 60 % sagen, dass Klimawandel zur Vertreibung von Menschen führt.
- Fast 90 % der Befragten sehen im Klimawandel eine ernsthafte Bedrohung.

Hier können Sie die Studie als PDF herunterlanden (in Englisch)