Über eine Milliarde Menschen lebt in extremer Armut. Eine direkte Folge von mangelnder Schulbildung. World Vision setzt sich deshalb gezielt für eine qualitative Grundbildung ein.


Kinder am Lesen

Im Rahmen des Leseförderungs-Projektes wurden kleine Bibliotheken eröffnet. Die Kinder können dort ihre Freizeit verbringen und als Abwechslung zum Schulstoff auch mal einen Comic lesen.


Mugisha aus Burundi kann lesen


Schulunterricht in einem Projekt von World Vision


Nadine kann lesen und schreiben


Diella lernt lesen und schreiben


Leseförderungs-Projekt in Äthiopien

Einer der Schlüssel zum Erfolg im Kampf gegen Armut liegt im Bereich Schulbildung: «Bildung führt zu einer besseren Gesundheit, erhöhten Arbeitschancen und einer Gesellschaft, die sicherer und stabiler ist», so Martin Suhr, Leiter Internationale Programme World Vision Schweiz. Doch er erklärt auch: «Kinder, deren Lesefähigkeit nicht schon im Grundschulalter gefördert wird, haben ein Leben lang mit einem begrenzten Lernfortschritt zu kämpfen.»

250 Millionen Kinder können nicht lesen
Jedes fünfte Kind kann weder lesen noch schreiben – obwohl es die Primarschule besucht. Dieses Defizit erschwert auch das Lernen in Fächern wie Mathematik oder Naturwissenschaften. World Vision möchte diese Lücke schliessen und hat gemeinsam mit der NPO Save the Children ein Leseförderungs-Projekt (Literacy Boost) ins Leben gerufen.

Gezielt lernen – und Spass dabei haben
In einem speziellen Förderunterricht wird den Kindern der Umgang mit dem ABC beigebracht. Nach einem Einstufungstest wissen die Lehrer genau, wo die Stärken ihrer Schüler liegen – und wobei individuelle Unterstützung nötig ist. Als Teil des Projekts werden die Lehrerinnen und Lehrer geschult und ausgebildet. Aber auch die lokale Bevölkerung nimmt eine wichtige Rolle ein. So werden Familie und Bekannte der Kinder angehalten, die Kleinen auch ausserhalb des Unterrichts für das Lesen zu motivieren und das Gelernte in einem spielerischen Kontext zu vertiefen. Lese-Kameradschaften unter den Kindern werden organisiert und Bücher-Ecken eingerichtet. Dort finden die Kinder auch Bücher mit Geschichten, welche von älteren Dorfmitgliedern erzählen und aufgeschrieben worden sind.

Erste grosse Erfolge
Vor vier Jahren startete die Testphase des Leseförderungs-Projekts in Entwicklungsprojekten in Burundi, Äthiopien, Kenia und Malawi. Bereits nach einem halben Jahr erhöhte sich die Lesefähigkeit bei den Schülerinnen und Schülern bis zu 35 %. Aufgrund dieses Erfolges werden World Vision und Save the Children das Projekt erweitern. Bis Ende 2016 sollen in insgesamt 15 Ländern in Südasien und im südlichen Afrika rund 1,5 Millionen Kinder vom Förderunterricht profitieren können.