In Sierra Leone setzt World Vision würdevolle Begräbnisse um. Diese Arbeit wurde nun mit einem Award anerkannt.


Grace Kargbo von World Vision Sierra Leone (r.) nimmt stellvertretend für das ganze Konsortium den «Bond International Humanitarian Award» entgegen.

Grace Kargbo von World Vision Sierra Leone (r.) nimmt stellvertretend für das ganze Konsortium den «Bond International Humanitarian Award» entgegen.


Bestattungshelferin und Ebola-Überlebende Maseray aus Sierra Leone

Das von World Vision angeführte Konsortium SMART (Social Mobilisation and Respectful Burials Through faith-based alliance) hat den «Bond International Humanitarian Award» für den Einsatz gegen Ebola in Sierra Leone gewonnen. Die Preisverleihung fand am Montagabend in London statt. Bond ist ein Netzwerk von über 450 englischen NGO und damit das weltweit grösste seiner Art. Mitglieder sind unter anderem Oxfam, Save the Children, Unicef, WWF und World Vision.

Das Ebola-Virus hat alleine in Sierra Leone bis heute fast 4 000 Todesopfer gefordert. Gerade die traditionellen Bestattungsrituale, wo die Verstorbenen unter anderem gewaschen werden, führen oft dazu, dass weitere Personen mit dem Virus in Kontakt kommen und sich so infizieren. 

Seit November 2014 hat das Konsortium, bestehend aus World Vision und katholischen Hilfswerken aus England, in Sierra Leone über 800 Bestattungshelfer ausgebildet. Diese haben seither mehr als 16 000 würdevolle Bestattungen, nicht nur für Ebola-Opfer, durchgeführt. Bei der Auszeichnung in London wurde vor allem die «inspirierende und innovative Arbeit» gelobt.

Ebola-Überlebende als Bestattungshelferin

Stellvertretend für das Konsortium wurde die abwesende Maseray Kamara ausgezeichnet. Die 53-Jährige hat Ebola selbst überlebt und wurde danach Bestattungshelferin. «Ich bin glücklich und fühle mich geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten», freute sie sich. «Als ich im Spital war und fast gestorben wäre, habe ich mitbekommen, wie Körper respektlos behandelt wurden. Ich sagte mir, dass ich die Würde der Verstorbenen, vor allem der Frauen, schützen muss. Darum entschied ich mich, Bestattungshelferin zu werden.»

Trotz der Anstrengungen müsse noch viel getan werden, um die Krankheit vollständig unter Kontrolle zu bringen, mahnt Grace Kargbo von World Vision Sierra Leone, die den Award stellvertretend in London entgegennahm: «Wir müssen unser Gesundheitssystem, aber auch die Bildung und Landwirtschaft umkrempeln. Wir sind so stolz auf Maseray und alle anderen Bestattungshelfer. Sie alle riskieren ihr Leben, um Ebola zu besiegen. Aber sie werden immer noch oft ausgegrenzt. Diese Anerkennung wird ihnen definitiv helfen.»