Die hygienischen Bedingungen in den Flüchtlingscamps sind besorgniserregend. World Vision sorgt für Zugang zu sauberem Trinkwasser, baut Sanitäranlagen und führt Hygieneschulungen durch.
Der UN-Sicherheitsrat bezeichnet die aktuelle Nahrungsmittelkrise im Südsudan als die «schlimmste der Welt». Mitverursacht wurde die Hungersnot, vor der bereits seit Monaten gewarnt wird, von dem Ende 2013 eskalierten brutalen Konflikt zwischen Regierungstruppen und Aufständischen. Die Landwirtschaft ist mittlerweile weitgehend zum Erliegen gekommen, unzählige Felder konnten aufgrund der heftigen Kämpfe nicht bestellt werden.
World Vision unterstützt über 300 000 Menschen
Neben der Verteilung von Lebensmitteln, Hygienesets und Decken an Hunderttausende Flüchtlinge versorgt World Vision derzeit die Notleidendenden in jenen Gebieten, die sowohl durch Gefechte als auch aufgrund der heftigen Regenfälle von der Aussenwelt abgeschnittenen sind. Sollte sich für die Menschen im Südsudan die Lage nicht bald entspannen, werden bis zum Ende des Jahres 250 000 Kinder an schwerer Unterernährung leiden. World Vision konnte mit Hilfsmassnahmen bislang über 300 000 Flüchtlingen erreichen. So wurden bereits 50 000 Menschen mit Zugang zu sauberem Trinkwasser, Sanitäranlagen und Hygieneschulungen versorgt. In Zusammenarbeit mit dem UN-Welternährungsprogramm (WFP) erhalten derzeit 120 000 Südsudanesen dringend benötigte Lebensmittel. Darüber hinaus betreut World Vision tausende vertriebene Kinder, von denen zahlreiche auf der überstürzten Flucht von ihren Familien getrennt wurden, in Kinderschutzzonen und unterstützt sie bei der Suche nach ihren Angehörigen.
5 Millionen Menschen benötigen dringend humanitäre Hilfe
Da die Auszahlung internationaler Hilfsgelder stockt, gestaltet sich die Arbeit der Hilfsorganisationen im Land immer schwieriger. Die Weltregion, die einmal im Mittelpunkt des internationalen Interesses gestanden hat, scheint in Vergessenheit geraten. «Es ist schockierend, dass jetzt, wo die Menschen am dringendsten Hilfe benötigen, die internationale Aufmerksamkeit und Leistungsbereitschaft am niedrigsten ist», weist Perry Mansfield, World Vision Südsudan, auf die prekäre Situation hin.