Die medizinische Versorgung von Müttern verbessern, ist ein Ziel der World Vision-Projektarbeit.
Besonders in Entwicklungsländern, in denen medizinische Versorgung oder Präventionsangebote selten sind, hat sich seit 1990 die Überlebenschance für Mütter nicht verbessert.
Im Durchschnitt stirbt jede Minute eine Frau während der Schwangerschaft oder bei der Geburt, 99 Prozent von ihnen in Entwicklungsländern. Weitere 20 Millionen Frauen leiden ihr Leben lang an Gesundheitsschäden nach Komplikationen bei der Geburt. Bei den acht Millenniumsentwicklungszielen (MDG) ist man – abgesehen von der Armutsbekämpfung – bei der Verbesserung der Müttergesundheit (MDG 5) am weitesten vom gesetzten Ziel entfernt. Die Weltgesundheitsorganisation WHO bezeichnet das weltweite „Müttersterben“ so auch als „stille Epidemie“.
Vermeidbares Leiden
Sie müsste sich nicht ereignen, denn die meisten Todesfälle und Gesundheitsschäden könnten durch Aufklärung und eine medizinische Betreuung verhindert werden. Doch mehr als die Hälfte aller Schwangeren in Entwicklungsländern entbinden ohne die Hilfe eines Arztes oder einer Hebamme.
Die beiden Regionen mit der höchsten Müttersterblichkeit, Südasien und Afrika südlich der Sahara, weisen am wenigsten qualifizierte Geburtshelferinnen auf. „Bei zirka 15 Prozent der Geburten gibt es Komplikationen. Die Erfahrung zeigt, dass qualifizierte Geburtshelfer einen Grossteil der Todesfälle bei Müttern und den Kindern verhindern könnten“, ergänzt Esther Bodenmann.
Vier einfache Massnahmen retten Leben
Fakt ist, 80 Prozent der Todesfälle könnten mit vier Massnahmen wie ausgewogener Ernährung, Familienplanung, qualifizierter Geburtshilfe sowie Betreuung während der Schwangerschaft und nach der Geburt verhindert werden.
World Vision setzt sich im Rahmen seiner Kampagne „Gesunde Kinder Weltweit“ dafür ein, dass Frauen vor, während und nach der Geburt medizinisch betreut werden. In der langfristigen Entwicklungszusammenarbeit setzt die Hilfsorganisation dabei besonders auf die Stärkung der lokalen Strukturen: Ausbildung von traditionellen Geburtshelferinnen, die Aufklärung von Schwangeren und die Verbesserung der Basisgesundheitsdienste für Schwangere können die Überlebenschancen der werdenden Mütter schnell verbessern.