Mund-Nase-Bedeckungen sollen dazu beitragen, die Pandemie zu stoppen. Aber wie schützen sich diejenigen, die sich keine Maske kaufen können, weil es in ihrem Ort keine gibt oder sie sich keine leisten können?


Uganda: Ein Mädchen mit Mund-Nasen-Schutz schützt sich vor COVID-19. Sie trägt ein T-Shirt von World Vision.

In vielen Teilen der Welt gilt Maskenpflicht. Auch an Orten, an denen sich viele Menschen den Mund-Nase-Schutz überhaupt nicht leisten können.

Text: World Vision Schweiz

Seit die Corona-Zahlen steigen, gilt in der Schweiz eine Maskenpflicht. Wer mit Bussen und Bahnen reist, keinen Abstand halten kann oder einkaufen geht, muss eine Mund-Nase-Bedeckung tragen. Auch die Ausbreitung der Pandemie wird so gebremst. Aber nicht überall auf der Welt sind Masken vorrätig.

Georgien, Bangladesch, Mauretanien: Das sind alles Länder, in denen World Vision Schweiz tätig ist und in der es eine Pflicht zum Tragen des Mund-Nasen-Schutzes gibt. Auch ohne Pflicht sind Masken wichtig, um sich und andere zu schützen, gerade in Armenvierteln oder Flüchtlingslagern. Dort ist es besonders schwer, Abstand zu halten. Und gerade dort fehlt es an Masken. Um zu helfen, stattet World Vision alle Mitarbeitenden vor Ort mit Schutzmaterial aus und verteilt sie auch an Menschen und Institutionen – Schulen, Kirchengemeinden und Krankenhäuser.

Eine Frau erklärt in Ecuador den Gebrauch von Masken zum Schutz vor Covid-19.So trägt man sie: World Vision besucht gefährdete Gemeinden in Ecuador und informiert über die richtige Handhabung der Maske.

Über 7,5 Millionen Masken hat World Vision bisher weltweit verteilt. Helferinnen und Helfer erklären, wie man sie richtig trägt, reinigt und aufbewahrt. Auch das ist wichtig. Und: Um sich selber schützen zu können, organisiert World Vision Workshops, stellt Materialien zur Verfügung und gibt Anleitungen, wie man einen Mund-Nase-Schutz selbst näht.

Für viele Menschen sichern Masken damit die Existenz auch in einem weiteren Sinn: als Einkommen. Durch die Einschränkungen in Folge der Corona-Pandemie haben sie ihren Job verloren: Märkte oder Läden, mit denen sie sonst Geld verdienen, schliessen. Anna Juan in Südsudan gehört dazu, ebenso die 17-jährige Akhi in Bangladesch. Sie verdienen mit den Masken Geld und verteilen sie an sehr arme Menschen in ihrer Gemeinde kostenlos. Auch in Flüchtlingslagern helfen Nähkurse und -utensilien, Masken für alle zu produzieren. So entstehen dringend benötigte Schutzmittel vor COVID-19 auch an den Orten, an denen sie ohne die Hilfe von World Vision und den Einsatz der Menschen vor Ort fehlen.

Frauen nähen in Bangladesch Masken zum Schutz vor COVID-19So macht man sie: In Bangladesch nähen Rohingya-Frauen Masken für ihre Mitmenschen im grössten Flüchtlingslager der Welt.