Ruanda: Geld-Projekt fördert Eigenständigkeit bei Flüchtlingen

17. Dezember 2014

Lebensmittelladen im Flüchtlingscamp Gihembe in Ruanda

Dank der neuen Zahlungsmethode mit Mobiltelefonen können die Flüchtlinge in Lebensmittelläden und auf dem Markt selbstständig Lebensmittel einkaufen.

Rund 14 500 Menschen leben im Flüchtlingscamp von Gihembe im Norden Ruandas. Viele von ihnen leben schon fast seit 20 Jahren dort, nachdem sie vor dem Genozid 1994 zuerst aus Ruanda in den Kongo geflüchtet waren und in den darauffolgenden Jahren zurückkehrten. Die fehlende Ausbildung ist einer der Gründe, der es fast unmöglich macht, ausserhalb des Flüchtlingslagers Fuss zu fassen. World Vision unterstützte zusammen mit dem Welternährungsprogramm (WFP) die Flüchtlinge bisher unter anderem durch die Verteilung von Lebensmitteln. Vor rund einem Jahr wurde nun in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden, UN-Organisationen und privaten Partnern wie der Bank of Kigali, der Telekommunikationsgesellschaft Airtel und Visa das Projekt «Mobiler Geldtransfer statt Nahrungsmittelverteilung» gestartet.

SMS als Quittung
Die Idee ist, anstatt Lebensmittel zu verteilen, den Bewohnern der Flüchtlingslager Geld zur Verfügung zu stellen, mit dem sie dann selber einkaufen können. Die Flüchtlinge erhalten dafür ein einfaches Mobiltelefon, dessen SIM-Karte jeden Monat mit einem fixen Betrag  aufgeladen wird. Damit können sie neben dem Camp auch auf lokalen Märkten einkaufen. Als Quittung wird eine SMS zugeschickt, welche den abgebuchten und den noch verfügbaren Betrag zeigt.

Gesündere Ernährung
Laut einer Studie des European Interagency Security Forums bringt das Projekt mehrere Vorteile gegenüber den bisher üblichen Lebensmittelverteilungen – sowohl für die Flüchtlinge wie auch für die Hilfsorganisationen: Die Bewohner können nun ihre eigenen Produkte auswählen und haben so zum Beispiel auch die Möglichkeit, frisches Gemüse zu kaufen. Dies macht sie einerseits unabhängiger, andererseits ernähren sie sich ausgewogener und gesünder. Zudem wird so die lokale Wirtschaft angekurbelt und die Integration der Flüchtlinge in die Gesellschaft gefördert. Weil weniger Nahrungsmittel aufs Mal aufbewahrt werden, verdirbt weniger Ware und die Gefahr von Diebstählen sinkt. Für World Vision fallen die Transport- und Lagerkosten der Nahrungsmittel weg, die Effizienz und die Sicherheit steigen.

Noch immer macht diese finanzielle Unterstützung rund 80 Prozent der Einkommen der Flüchtlinge aus. Diese Zahl soll in den nächsten Jahren mit weiteren Massnahmen wie dem Zugang zu öffentlichen Institutionen und Ausbildungsplätzen gesenkt werden. World Vision implementiert das Projekt nach der erfolgreichen Anfangsphase in Gihembe im nächsten Jahr auch in zwei weiteren Flüchtlingscamps in Ruanda.

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