Kinder helfen Kindern: 2806 Franken für Syrien

13. Juli 2015

Kinder aus der Schweiz spenden für Kinder in der Syrienkrise

Die Erstklässler verkauften nicht nur verschiedenste Sachen für den guten Zweck, sondern boten ihrem Publikum eine richtige Show.

Es ist Donnerstagabend, mehrere Dutzend Eltern, Verwandte und Bekannte blicken gespannt zur Bühne in der Mehrzweckhalle der Schule Dällikon bei Regensdorf. Der Vorhang ist noch gezogen, hin und wieder sieht man kleine Kinderfüsse unter dem Stoff hervorblitzen. Dann geht das Licht an und der Vorhang auf. «Wir sind Kinder einer Erde, die genug für alle hat. Doch zu viele haben Hunger und zu wenige sind satt». Mit den Versen des berühmten Kinderliedes von Volker Ludwig beginnt die Vorstellung der Erstklässler. Vorgetragen in der Muttersprache des jeweiligen Kindes und einer deutschen Übersetzung, die das Kind auf ein Plakat gedruckt hochhält. Von Portugal über Chile bis nach Kenya – es scheint, als wäre die ganze Welt in dieser Klasse vereint. Doch so unterschiedlich die Wurzeln sind, so einheitlich ist die Absicht der Kinder an diesem Abend: Sich gemeinsam, mit vereinten Kräften für benachteiligte Kinder einzusetzen.

Die Tragödie bekam plötzlich ein Gesicht
Eines Tages, im Morgenkreis der Klasse, hatte die 6-jährige Joudy ihre Hand gehoben. Das Mädchen ist erst seit zwei Jahren in der Schweiz; mit ihrer Familie war sie aus der syrischen Grossstadt Aleppo dem Bürgerkrieg entflohen. Und sie erzählte, wie traurig sie darüber sei, dass ihre Haustiere in Syrien gestorben seien. Sie erklärte, dass die Vögel getötet wurden «von Menschen, die Menschen töten». «Das war für uns ein Moment, in dem das, was in den Nachrichten berichtet wird, plötzlich nicht mehr so weit weg war und eine Tragödie ein Gesicht bekam, das zu uns gehört. Mir und meiner Kollegin wurde einmal mehr aufgezeigt, dass mit ‹unseren Nächsten› nicht nur unsere Familien und Freunde gemeint sein können, sondern dass unser Verantwortungsbereich als Bürger eines Wohlstandslandes weit über die Grenzen unseres Heimatlandes reichen», erinnert sich die Klassenlehrerin Natalia Matsubayashi an den Moment, in dem die Idee für den Wohltätigkeits-Event geboren wurde. Gemeinsam mit Valérie Wild unterrichtet sie die erste Klasse in Dällikon.

Kuchen und Spielzeuge zu verkaufen
Aus einer Idee entstand schliesslich ein abendfüllendes Programm. Am Bazar verkauften die Kids Kekse, Haselnussbrotaufstich, Kuchen und Backmischungen – (Nächsten-)Liebe geht schliesslich durch den Magen. Natürlich war alles selbstgemacht und hübsch verpackt. An einem kleinen Flohmarktstand stapelten sich alte Spielsachen und Plüschtiere, die für den guten Zweck auf neue Besitzer warteten. «Wir sortieren jedes Jahr die Sachen aus, die wir nicht mehr brauchen können», erklärte die Mutter von der 7-jährigen Anita*, die ursprünglich aus Afrika kommt. «Die spenden wir dann – man muss schliesslich nicht alles wegwerfen. Auch Kleider mit einem Loch, die kann man flicken!»

Die Einnahmen des Abends spendet die Klasse der Not- und Katastrophenhilfe von World Vision Schweiz in der Syrienkrise. Dort tobt seit über vier Jahren der Bürgerkrieg, vor dem die Klassenkameradin Joudy und ihre Familie fliehen musste. Die kämpferischen Auseinandersetzungen haben mehr als zwei Millionen Kinder aus Syrien vertrieben. «Ihre Welt ist auch die uns're, sie ist hier und nebenan. Und wir werden sie verändern: Komm, wir fangen bei uns an!» Mit den Worten von Volker Ludwig verabschiedeten sich die 1. Klässler von ihrem Publikum. Sie haben bereits damit angefangen.

*Name geändert

Mehr über die Flüchtlingskrise in Syrien und seinen Nachbarländer finden Sie auf: https://www.worldvision.ch/fluechtlinge-syrien/

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