Armenien: Stillen von Kindern wird gefördert

30. Dezember 2014

Stillen in Armenien wird gefördert

Durch ein neues Gesetz wird das Stillen durch Muttermilch in Armenien gefördert. Davon profitiert auch Khachik, der vier Monate alte Sohn von Anahit.

Muttermilch ist die beste Nahrung für jedes Neugeborene. Die nahrhafte Milch ist ein Garant für die Gesundheit und die gute Entwicklung von Babys. Sie enthält alle Nährstoffe, die es zum Wachsen braucht, und stärkt gleichzeitig das Immunsystem des Kindes. Zudem verschafft die Brust der Mutter wichtige Körpernähe.

Kuhmilch und Milchpulver als Ersatz
Trotz all dieser Vorteile wird das Stillen immer wieder infrage gestellt. In vielen Ländern gilt Säuglingsnahrung wie Milchpulver als gleichwertiger Ersatz oder wird sogar bevorzugt. In Armenien beispielsweise sank Anfang der Neunzigerjahre die Zahl der mit Muttermilch ernährten Kinder um 20 Prozent. Heute werden Statistiken zufolge nur noch rund ein Drittel der Kinder in den ersten 6 Monaten ihres Lebens ausschliesslich gestillt. Dies liegt vor allem daran, dass bisher eine gesetzliche Grundlage fehlte, welche die Werbeaktivitäten für Säuglingsnahrung einschränkte. Zudem wurde das Stillen selber auch nicht aktiv beworben. 

«Ich dachte, Kuhmilch ist genauso nahrhaft wie die Muttermilch», sagt die zweifache Mutter Manushak Grigoryan. «Beim ersten Kind hatte ich etwas Mühe beim Stillen, darum setzte ich beim zweiten zuerst Milchpulver und dann Kuhmilch ein.»

Ein erster Schritt ist getan
Schon 1981 formulierte die Weltgesundheitsorganisation WHO den internationalen Kodex für die Vermarktung von Muttermilchersatzprodukten, der die Vermarktung dieser Produkte einschränkt. Armenien trat dem Kodex schon damals bei – ein Gesetz wurde aber nie verabschiedet.

Durch eine grosse Kampagne zum Thema Kinderrechte und Kinderschutz und aktiven Dialog und Kooperation mit den staatlichen Behörden konnte World Vision zusammen mit seinen Partnerorganisationen das Thema wieder in die Öffentlichkeit und dann auch ins Parlament bringen. Im letzten November stimmten dann alle Abgeordneten für das neue Gesetz. «Die Annahme des Gesetzes ist nur der erste Schritt», sagt Naira Gharakhanyan, zuständig für die Child Health Now-Kampagne  bei World Vision Armenien. «Aber nur mit weiteren Massnahmen wie Verordnungen und Regelungen werden Veränderungen möglich. Wir haben noch eine Menge Arbeit vor uns.» Aber ein erster Schritt für die Gesundheit und die Entwicklung der Kinder ist getan.

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