Über ein riesiges Areal erstreckt sich in Jordanien das Za’atari Flüchtlingslager mit mehr als 87 000 syrischen Flüchtlingen. Während einige von ihnen erst vor kurzem eintrafen, harren andere bereits seit fast zwei Jahren im Camp aus. Jene, die auf eine solch lange Zeit in Za’atari zurückblicken können, berichten von schwierigsten und zuweilen lebensbedrohlichen Umständen. So kam einst eine ganze Familie durch ein Feuer um, da die schlecht ausgebauten Strassen den Helfern kein Vorankommen boten. «Zwei Mädchen, 3 und 6 Jahre alt, und all ihre Familienangehörigen kamen in den Flammen um. Die Strassen waren ein einziger Morast und kein Helfer gelangte zum Unglücksort», berichtet Firas, ein Bewohner des Camps. «Es ist eine Schande, dass es nur gut ausgebaute Strassen benötigt hätte, um ihre Leben zu retten.»
Mangelhafte Strassen als Auslöser mannigfaltiger Probleme
Das harsche Klima im Wüstenland zeigt sich zu jeder Jahreszeit erbarmungslos. «Im Sommer, als man die Moschee baute, kam plötzlich ein Sandsturm auf, der einigen Arbeitern das Leben kostete», erzählt Firas. Früher seien die Strassen voller Schlamm oder so holprig gewesen, dass Krankenwagen nicht passieren und Wassertanks nicht befördert werden konnten. «Während der Regenzeit war der Markt unerreichbar, und die Kinder gelangten nicht mehr zur Schule», hadert Faris. Selbst wenn die Kinder die Schule schlammverschmiert erreichten, konnte ihre Kleidung zuhause nicht gewaschen werden, da den Familien aufgrund steckengebliebener Tanks kein Wasser ausgeliefert wurde. «Aber dank World Vision wurden endlich richtige Strassen gebaut. Das hat viele unserer Probleme gelöst.»
26 km neue Strasse und 52 km Abwasserkanäle bis Ende 2014
In 5 der 12 Distrikte Za'ataris baute World Vision bislang, unterstützt unter anderem vom Nothilfefonds des UNOCHA (UN-Amt für die Koordinierung humanitärer Angelegenheiten), mehr als 21 km Strasse und rund 42 km zu beiden Strassenseiten verlaufende Abwasserkanäle. Die Strassen münden in die zentrale Ringstrasse um das Flüchtlingslager und bieten den Bewohnern nun eine verbesserte Infrastruktur. Die an das Hauptabwassersystem angeschlossenen Kanäle verhindern, dass Abwasser auf die Strassen fliesst. Mit weiterer Unterstützung der UNOCHA hat World Vision nun mit dem Bau von weiteren 5 km Strasse und 10 km Abwasserkanälen begonnen. Mit der Fertigstellung wird Ende November 2014 gerechnet.